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OFFSIDE -  Niemals sollen wir aufhören zu wiederholen, dass die Kunst anderswo ist. Das Leben ist auch anderswo.
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2008, 2
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OFFSIDE - Niemals sollen wir aufhören zu wiederholen, dass die Kunst anderswo ist. Das Leben ist auch anderswo.

Zeitschrift Umělec 2008/2

01.02.2008

Ivan Mečl | offside | en cs de es

Was verbindet zeitgenössische Künstler? Die Distanz von der eigenen Kunst, die Anwendung der Strategien des Managements und das Verständnis seiner Regeln. Sofern sie von ihrer Kunst leben wollen, dann bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Die kulturell hochstehenden Länder basieren auf Dienstleistungsökonomie und Spekulationen. Die Wirtschaft ist alles, und darum müssen auch die Künstler zu Spekulanten auf dem Parkett der öffentlichen Interessen werden, sowie zu Dienern privater Wünsche, soweit sie an dieser Wirtschaft überhaupt irgendeinen Anteil haben wollen.
Nun werden wir Ihnen aber von jenen erzählen, die der Szene und Struktur der zeitgenössischen Kunst sehr fern stehen oder zumindest standen. Einst nannte man es „Underground“, und manche halten sich immer noch dafür. In ihrer Mehrzahl haben sie jedoch jegliche Kategorien verlassen. Sie wollen nicht die Ernsthaften spielen, so wie es manche Künstler von den Politikern lernten. Sie haben keine schnell vorgefertigte Meinungen über die verschiedenen globalen Schwierigkeiten. Ihr Schaffen hat formale und ästhetische Mängel. In ihren Werken sind aber dennoch Wunder, verlorene Imagination und vernichtender Humor zu finden. Sie stehen zu Unrecht am Rande des Interesses. Und deshalb haben sie vielleicht auch Glück.
Wir werden keineswegs zum vorrevolutionären „Underground“ zurückkehren oder auf ihn verweisen. Er hat das nicht nötig. Heute durchlebt er in akademischen Auflagen seinen Todeskampf, und seine Autoren eignen sich die Allüren von Klassiken an. Nicht alles, was Ivan Martin Jirous geschrieben hat, müsste in Leinen gebunden sein, aber wenn die Verleger eben nicht wissen wohin mit dem Geld, dann meinetwegen. Vernünftig hat nämlich vor allem der Autor zu sein, und er sollte zu seiner Lebzeiten ähnliche Exzesse der Verehrung vermeiden. Die folgenden Seiten sind eine Archäologie des – manchmal unbeabsichtigten – „Undergrounds“ der letzten zwei Jahrzehnten. Das Material wurde der Redaktion entweder von einer dritten Person zugespielt, oder gefunden, oder von den Autoren als unbrauchbar vorgelegt. Die Umstände seiner Entstehung zu rekonstruieren gelang uns teilweise, manchmal auch gar nicht. Die Informationen darüber waren zeitweise verschwommen oder schwer zu glauben, und manchmal habe ich auf meine Korrespondenz gar keine Antwort erhalten. Ich entschuldige mich für das letztlich kakophonische Gesamtbild1.

1 Einiges Material, das davon allzu sehr betroffen wurde, werden wir in der nächsten Ausgabe vervollständigt veröffentlichen.





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