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Pablo Helgueras ArtoonsZeitschrift Umělec 2010/201.02.2010 Tristan Russel | humour | en cs de ru |
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Snobistische Kuratoren, egoistische Künstler auf der Suche nach ihrem nächsten Residenzprogramm, Galeristen, die schon viel zu viele Kunstmessen hinter sich haben, Sammler, die sich mehr für Marktwerte interessieren als für die eigentliche Kunst, und „Kunstweltgroupies“ – über solche und andere Leute macht sich der Artoon-Zeichner Pablo Helguera gern lustig. Kritik an der Selbstgefälligkeit und Exklusivität von Galerien und Museen, oder besser gesagt, an der „Kunstwelt“, ist nicht immer ratsam, vor allem dann nicht, wenn jene, die aufs Korn genommen werden, die eigenen Kollegen, Arbeitgeber oder Mäzene sind und normalerweise eher ernsthaften und anspruchsvollen Tätigkeiten, wie Bewerbungen um Subventionen, nachgehen oder sich ständig darum bemühen, in den „richtigen“ Veröffentlichungen und den „richtigen“ Sendungen zu erscheinen. Auch Helguera selbst war und ist eigentlich Teil dieser „anspruchsvollen“ Kunstwelt, sowohl in seiner Eigenschaft als Künstler als auch als Direktor der Adult and Academic Programs des MoMA in New York. Schon seit seiner Kindheit zeichnet er Cartoons, und lange hielt er seine Kritzeleien für nicht anspruchsvoll genug, um als professioneller Künstler arbeiten zu können. Glücklicherweise ist er aber mittlerweile „alt genug, so dass es mir egal ist, oder ich zumindest mein Verständnis des Begriffs ‚anspruchsvoll‘ neu definiert habe.“
In seinen „anspruchsvollen“ Arbeiten, die er neben seinen Artoons fertigt, behandelt Helguera zahlreiche unterschiedliche Themengebiete wie Geschichte, Erinnerung und Identität. Daneben beschäftigt er sich intensiv mit anderen Themen, beispielsweise mit der Problematik des Aussterbens von Sprachen. Seine Arbeit Dead Languages Conservatory (2004- ) etwa hat ihren Ausgangspunkt in der Tatsache, dass von den rund 65 000 heute existenten Sprachen nur etwa die Hälfte dieses Jahrhundert überdauern wird. Im Jahr 2005 aber begann Helguera, eine geradezu respektlose Sicht auf die Welt, in der er sich bewegt, zu entwickeln: In seinem Manual of Contemporary Art Style gibt er, im Stil eines Handbuchs für Einsteiger, Tipps bezüglich der Etikette in der Kunstwelt. Sollte ein Kritiker mit einem Künstler schlafen, dessen Arbeit er nicht gut findet? Wie sollte ein Sammler auf angemessene Weise ein neues, zur aktuellen Couch passendes Kunststück anschaffen? Und wie nähert man sich stilvoll einer Galerie? Das Manual of Contemporary Art Style hat natürlich auch Helgueras Artoons beeinflusst, die ursprünglich für die Seite www.artworldsalon.com entstanden sind, seitdem aber weltweit veröffentlich wurden. Inzwischen entstanden sogar so viele Zeichnungen, dass bereits zwei Sammelbände erschienen sind und ein dritter schon geplant wird. Neben seinen Artoons arbeitet Helguera auch an einem Comicbuch mit dem Titel The Adventures of Olmeco Beuys, das den Leser auf den Spuren eines unterschätzten olmekischen Künstlers in seinem Kampf um die Anerkennung der Kritiker, Kuratoren und Sammler in die präkolumbische Zeit zurückführt. Also, machen Sie sich darauf gefasst, sich jetzt ein bisschen weniger ernst zu nehmen und genießen Sie die kleine Auswahl von Artoons, die die Lachmuskeln der Umelec-Redakteure besonders beansprucht haben. http://pablohelguera.net/2009/02/artoons/
01.02.2010
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