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Pash*
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2007, 2
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Pash*

Zeitschrift Umělec 2007/2

01.02.2007

Jiří Ptáček | vorgestellt | en cs de es

Über Pash* zu schreiben ist ein wenig wie über die Generation zu schreiben, die um die Mitte der Achtziger Jahre geboren wurde und in der letzten Zeit begonnen hat, das Gesicht der tschechischen, visuellen Kultur zu verändern. Pash* selbst ist Jahrgang 84 (Prag) und studierte am Lehrstuhl für Kamera der FAMU (Film- und Fernsehfakultät der Akademie der musischen Künste) in Prag. Mit Film beschäftigt er sich aber kaum. Bis vor kurzem war Street Art seine Domäne. Erwähnenswert sind immerhin die bunten Grabsteine, die er, wenn jemand seine Aufkleber abgerissen hatte, auf die leeren Stellen klebte. Als er mit Street Art aufhörte, so sagt er, begann er Erfolg zu haben. Er wurde zu Workshops eingeladen, und Claudie Wald nahm seine Aufkleber in das Buch Sticker City: Paper Graffiti Art auf, das der Verlag Thames & Hudson dieses Jahr veröffentlicht hat. Allerdings beabsichtigt Pash* bereits, sich anderen Disziplinen widmen. Lässig springt er von Plakaten zu gemalten Bildern und Animationen, zu Performances in Ausstellungsräumen und im Web, zu VJing und zur Lösung technisch anspruchsvoller, interaktiver Installationen. In den Bildern und Animationen ist der Einfluss der Street Art immer zu erkennen. Meistens handelt es sich dabei um eine willkürliche Zusammenstellung pastellfarbener Piktogramme und figurativer Fragmente.
Pash*s Stärke liegt eher in der Zusammenarbeit und den öffentlichen Aktivitäten. Im letzten Jahr war er an der Entstehung der interaktiven Umgebung Ombea (www.ombea.net) beteiligt, eines Raumes, dessen Beleuchtung auf die Bewegungen und Positionen der Besucher reagierte und dessen Fähigkeit, vorherige Handlungen zu speichern, dabei zur Geltung kam. Das Projekt wurde auf dem Festival Lab.Art in Augsburg mit einem Preis ausgezeichnet. Derzeit ist Pash* Mitglied des Kollektivs Kazalky, das Overalls herstellt, die zwischen zwei weit voneinander entfernten Personen die Entfaltung physischer Kommunikation ermöglichen.
Eine andere Art von „Zusammenarbeit“ sind seine Bemühungen um eine übersichtlichere Informationsübertragung. Vor einem Jahr gründete er das Internetportal Jelibojelito (www.jlbjlt.net), inzwischen der am besten unterrichtete Informationskanal über die Aktionen der unabhängigen Kunstszene im Land. Seit vergangenem Jahr leitet er die Musikrubrik des vierzehntägig erscheinenden Nový prostor. Für den Internetsender Lemuria stellte er ein Set zusammen, in dem er nur Tracks spielte, die er auf Myspace.com gefunden hatte.
Pash*s Weg besteht darin, entfernte Gebiete zu verbinden und die Barrieren zwischen den Disziplinen niederzureißen. Es ist zu erwarten, dass er sich früher oder später in seinen Interessen einschränken wird. Derzeit jedoch sticht er mit seinem Sinn für Konnektivität und Kooperation heraus. Sein Talent, verbunden mit seinem unbefangenen Herangehen an die Frage der Autorschaft, seine Multimedialität, Hyperaktivität und die Perspektive von oben, mit der er diverse Tätigkeitsfelder betritt, machen Pash* zu einem wichtigen „Zentrum“ des kulturellen Geschehens.










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