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Missglückte Koproduktion
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2011, 1
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Missglückte Koproduktion

Zeitschrift Umělec 2011/1

01.01.2011

Boris Ceko | die kinder des kapitän grant | en cs de

Wenn man sich gut orientiert, findet man heraus, dass man jeden Monat und vielleicht jede Woche die Chance hat, Geld für sein Kulturprojekt zu bekommen. Erfolgreiche Antragsteller haben genug Geld, durchschnittlich so viel, dass sie Ruhe geben, und die Erfolglosen werden von der Chance in Schach gehalten. Ganz natürlich sind also Agenturen nur mit dem Ziel entstanden, diese Fonds zu beantragen und schlau zu verteilen sowie auch Aktivitäten, für die es ohne die Möglichkeit einer finanziellen Entlohnung nicht ausreichend Motivation gäbe. Keine dieser Förderungen bedeutet mehr Freiheit, sondern im Gegenteil offizielle vertragliche und unterbewusste Verpflichtungen. Meistens spielt man den Kasper in einem Spiel, das man eigentlich nicht versteht, oder man erfüllt Ziele und Ergebnisse, die man in die Antragsspalten hineinlügen musste. Ihr Unterbewusstsein weiß aber, dass Sie ein Loser sind, weil sie diese Million weder durch den Verkauf von Erdöl noch von Viagra übers Internet verdient haben und lässt sie damit nicht das machen, was Sie eigentlich wollen. „Der Loser erlaubt es sich nicht“ ist das Charakteristikum des armen Schluckers der heutigen Gesellschaft.
Wenn die ständige Möglichkeit einer Fondsfinanzierung mit einem runden Jubiläum des staatlichen Systemwechsels zusammentrifft, schüttet man noch mehr Geld hinein, damit die Kultur präsentiert, wie gut ihr der Wandel getan hat. Dabei ist zu erwarten: je mehr Geld die Kultur erhält, desto größeren Respekt hat sie vor den hohen Beträgen, und die Loyalität ist gesichert. Und es funktioniert tatsächlich. Schauspieler und Künstler wollten eigentlich immer, dass Sicherheitsagenturen mit Vertretern aus der selektiv unkontrollierten Wirtschaft und dem Finanzwesen regieren. Daher gehen nur die Vertreter weniger kultivierter Branchen auf die Straße und machen Ärger. Eine langweilige Reportage über solch ein gut bezahltes kulturelles Schelmenstück liefert im folgenden Artikel Boris Ceko aus der österreichischen Künstlergruppe God’s Entertainment.
Neben den saugenden Agenturen von Juristen, Ökonomen und Euro-Praktikern, die in der Lage sind, Millionen aus öffentlichen Fonds legal in verbrüderte Taschen zu schicken, hat ein unabhängiges und tatsächlich wertvolles Projekt oft keine Chance. Es fehlt ihm an Fachleuten für komplizierte Anträge sowie auch ein starker Magen, um auf die sich verändernden thematischen Ausschreibungen und politische Aufträge zu reagieren. Eine solche Praxis bewegt sich aber heute schon innerhalb von Normen und Gesetzen, die einzige legitime Frage bezieht sich auf die Werte, mit denen das Kulturfinanzierungssystem arbeitet. An der Spitze steht nun die Virtuosität der Formulare und das sich Hineinleben in die kulturellen Erwartungen der Beamten. Erwiesene Kuratorenbetrügereien, die öffentliche Finanzen mit der grenzenlosen Naivität der Künstler kombinieren würden, stellen bisher noch die Ausnahme dar. Wir haben zwar schon von Festivals, Ausstellungen und Kongressen gehört, die nur in der Abrechnung und auf Facebook existieren, Alena Boika wurde aber zufällige Beteiligte einer Geschichte, die nach ihrer Veröffentlichung sofort der Polizei übergeben werden könnte.
Ivan Mečl


Die Koproduktion wurde durch Gelder des EU-Kulturprogramms für das zweijährige Projekt 68/89 - Kunst.Zeit.Geschichte. im Jahr 2008 ermöglicht. Gegenstand dieses Projektes war, unter der Zusammenarbeit mehrerer Künstlergruppen, die Aufhebung der Grenzen zwischen Ost und West auf einer künstlerischen Ebene.

Zu Beginn scheint es nicht unbedeutsam, hier kurz den Begriff der politischen Performance zu reflektieren, um anschließend den Kontext dieser „missglückten Koproduktion“ besser verstehen zu können.

Performance – eine politikbezogene Situation

Obwohl die Performance laut RoseLee Goldberg grundsätzlich etwas Undefinierbares ist, weil sie wegen ihrer offenen Form als liberales Medium mit endlosen Variationen gilt, ist sie im Falle unseres Perfomance-Kollektivs God’s Entertainment (GE) laut unseren Koproduktionspartnern doch zumindest teilweise definierbar, vor allem als politische Performance. Angenommen, die Performance ist ein liberales Medium, in welchem sich die vier verschiedenen Grundelemente Zeit, Raum, Körper des Künstlers und Beziehung zwischen Künstler und Zuschauer vermischen, so bleiben diese für GE aber fraglich. GE geht nicht davon aus, dass diese Grundelemente inhaltlich in der Performance anwesend sein müssen beziehungsweise, dass man bei einem Fehlen dieser Grundelemente von einem Misserfolg der Performance sprechen sollte, sondern vielmehr von einer politischen Situation, welche die blind side of reality reflektiert. Diese politische Komponente kann in der Performance für sich allein stehen. Die Performance ist für GE zwangsweise politisch, da wir uns nicht nur an Zuschauer, sondern vielmehr auch an Mitbürger wenden. Dadurch soll deren Wahrnehmung aktueller politischer Auseinandersetzungen sowie ihre Einstellung dazu in Frage gestellt werden. GE muss dafür nicht körperlich anwesend sein. Ebenso nicht seelisch. GE muss keine geeigneten Räume für die Performance nutzen; ebensowenig muss eine Beziehung zwischen Performer und Zuschauer entstehen. Es kann zum Beispiel zu einer Beziehung unter den Zuschauern kommen. Aber auch das ist nicht zwingend. Der Zuschauer kann nur hinterfragt werden. GE strebt eine generelle Infragestellung der Definition von Performance an. Wer glaubt, dass wir durch unsere Arbeit die Performance definierbar machen wollen, liegt falsch. Die einzig gültige Definition ist die Undefinierbarkeit. Die Realität ist veränderbar und somit auch die Performance. Aus dieser Position heraus beginnt GE mit seiner Arbeit. Inwiefern das bei dem Projekt, um das es hier geht, möglich war, enthüllt im Folgenden dieses Protokoll. Auf keinen Fall ironisch, aber doch detailreich. Enjoy!

Wie kam God’s Entertainment ins Partnerschaftsspiel? – Erstes Treffen

Das Projekt 68/89 - Kunst.Zeit.Geschichte.1 wurde vom EU-Kulturprogramm als zweijähriges Projekt subventioniert. Sechs Koproduktionspartner nehmen daran teil: Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Kampnagel (Hamburg), Sophiensäle (Berlin), Theater Die Gans an der Schnur2 (Brünn), Archa Theater (Prag) und Kulturstation Stanica (Žilina).
Im zweiten Jahr der Projekt-Partnerschaft, also 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wollten diese Partner im Rahmen von 68/89 - Kunst.Zeit.Geschichte. eine Theaterproduktion unter dem Motto Freiheit! Freiheit? entwickeln, bei der eventuell eine einzige Künstlergruppe alle Koproduktionspartner in ihren Spielstätten präsentieren sollte. Im Zuge darauffolgender Treffen waren die Partner auf der Suche nach einer Künstlergruppe. Kampnagel und die Sophiensäle empfahlen die Wiener Künstlergruppe God’s Entertainment. Sie stimmten für uns aus verschiedenen Gründen: Zum einen kommen unsere Mitglieder ursprünglich aus verschiedenen Ost- und Westländern, so dass wir die Poetik des Ost- und Westtheaters sowie der Performance besser (er)kennen. Dann erfüllen wir die ästhetischen Ansprüche aller Partner bestmöglich durch die Ästhetik unserer eigenen experimentellen Arbeit.3 Außerdem könnte die organisatorische und logistische Problematik zwischen den verschiedenen Spielstätten mit einer einzigen Gruppe in vielen Punkten erleichtet werden, was folglich zu einer Verbesserung der qualitativen künstlerischen Leistung führt etc.
Ende Sommer 2008 fragte András Siebold, Dramaturg bei Kampnagel, in unserem Büro an, ob wir uns eine Koproduktion mit den oben genannten Partnern vorstellen und zum nächsten Treffen im Herbst 2008 nach Prag kommen könnten, um uns und unsere vergangenen Forschungsprojekte vorzustellen. So also kam God’s Entertainment ins Partnerschaftsspiel.

Am Ende der Vorstellungsrunde in Prag stellte sich heraus, dass die Kollegen vom Prager Archa Theater sowie vom Theater Die Gans an der Schnur aus Brünn eigene Gruppen und Regisseure in das Projekt involvieren wollten, was bedeutete, dass die Koproduktion mit GE als alleinigem Repräsentanten im Sinne einer Subventionierung mit dem entsprechenden Teil des Gesamtbudgets nicht zustande kam. Kampnagel, die Sophiensäle und die Kulturstation Stanica nahmen GE als Künstlergruppe in die Koproduktion auf. Stanica jedoch wollte GE nur teil-koproduzieren, denn sie planten bereits ein Theaterstück unter der Regie eines jungen slowakischen Regisseurs. Jedem Partner wurden 25 000 Euro zugesagt.

Projektvorstellungen – Zweites Treffen

Im folgenden Monat fand das nächste Treffen bei uns in Wien statt, parallel zu unserer neuen Produktion Passantenbeschimpfung nach Peter Handkes Publikumsbeschimpfung. Hier sollten wir uns weiter über die Konzeptentwicklung, Projektvorstellungen und Zusammenarbeit sowie über Spieltermine, Gelder, die Tour und sämtliche anderen organisatorischen Punkte unterhalten, ja gar „auseinandersetzen“. Die Kollegen konnten sogleich die Gelegenheit nutzen, im Anschluss an das Treffen die Aufführung von Passantenbeschimpfung am Karlsplatz anzuschauen, um zumindest zu sehen, wie GE live arbeitet. Kurz vor dem Treffen in Wien besuchte GE die Kulturstation Stanica in Žilina und das Theater Die Gans an der Schnur in Brünn, um vor Ort über die sozial-politischen Themen für eine performative Umsetzung zu recherchieren.
Zum Treffen kamen Stephan Kruhl als Projektkoordinator vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Ondřej Hrab, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Archa Theaters, Jana Svobodová, Regisseurin und Bühnenbilderin am Archa Theater, Martina Filinova, künstlerische Leiterin der Kulturstation Stanica, Fedor Blaščák, Dramaturg bei Stanica, Ján Šimko, junger Regisseur aus der Slowakei, Eva Yildizová, Intendantin des Theaters Die Gans an der Schnur und Jiří Jelínek, Regisseur aus Brünn. Da GE wie vereinbart Kampnagel und die Sophiensäle vertrat, waren diese nicht zum Treffen nach Wien gekommen. Von den Beteiligten wurden insgesamt drei Theaterstücke und zwei Performances vorgestellt. Die Folgenden wurden auch im Rahmen von Freiheit? Freiheit! umgesetzt:
Jana Svobodová und Ondřej Hrab stellten uns ihr neugeplantes Theaterstück vor: Chance 89 oder Window of Opportunity. Es ist eine fiktive Radioshow, in der ein deutsch-tschechoslowakisches Ehepaar auf der Bühne über das damalige kommunistische Regime erzählt. Die Geschichte selbst ist fiktiv, aber sie enthält eine Vielzahl realistischer zeitgeschichtlicher Details und Begebenheiten, wie zum Beispiel die abenteuerliche Flucht von DDR-Bürgern mit dem Helikopter in die Bundesrepublik Deutschland, die sich 1975 am südböhmischen Stausee Lipno ereignete.4 Um diese fiktive Geschichte doch als dokumentaristisches Theater innerhalb des Projektes zu positionieren, fanden sie folgende Lösung: Sie würden jedes Mal vor Ort zehn bis zwanzig Jugendliche einer Schule in das Theaterstück involvieren. Deren Rolle wäre es, sich während des Stücks von den Schauspielern interviewen zu lassen, um die dargestellte Geschichte aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu simulieren.
Eva Yildizová und Ján Šimko stellten uns ihr Konzept vor: eine groteske Theater-Momentaufnahme, welche in Form eines Puppentheaters über das Leben und Werk von Karel Gott im Hinblick auf historische Ereignisse der tschechischen Geschichte von 1969 bis heute von drei jungen Schauspielern mimisch gespielt wird. Mit der Eröffnung des Gottland-Museums 2005 ist ein weiterer Meilenstein erreicht und ein bei Tschechen und Deutschen gleichermaßen beliebtes Ausflugsziel geschaffen. Betitelt als THE GOTT VARIETY SHOW or Do we live in Gottland?
Martina Filinova, Fedor Blaščák und Ján Šimko stellten uns ihr geplantes Theaterstück unter dem Titel Die letzte historische Rolle der jungen Generation vor. Es erzählt die Revolution von 1989, vor allem die Proteste der Studenten. Bereits in den Jahren 1988 und 1989 kam es in der Tschechoslowakei zu einer nennenswerten Zahl illegaler Protestkundgebungen und regimefeindlicher Versammlungen. Es war gewissermaßen die Phase, in der noch nach einem tragfähigen Symbol gesucht wurde, das die Massen aktivieren konnte. Schließlich fand man es in der Jugend und den Studenten. Eine weitere Produktion mit GE wurde von Stanica bereits geplant und sollte von einem Teil ihres Budgets finanziert werden.

Da GE oft ortsbezogen zum Thema arbeitet und recherchiert, stellten wir dementsprechend zwei Performances vor, in welchen die Handlungen das aktuelle politische Bild des jeweiligen Landes sowie den historischen Moment in sich wiederspiegeln.

1. Vorschlag: Den ersten Teil der ortspezifischen Performance stellt eine einseitige Anzeige in der lokalen Tageszeitung in Žilina (SK) dar, die die Großzügigkeit der Slowakei gegenüber Ungarn zeigt. Bezüglich der politischen Einstellung der rechtsorientierten Regierungspartei Ján Slotas (SNS) und seiner rassistischen Sprüche in der Öffentlichkeit gegenüber Ungarn, vor allem der ungarischen Minderheit in der Slowakei5, versucht GE hiermit, das politische Leben der Slowakei verfälscht darzustellen. Diese Anzeige als einzelnstehende Performance in der Tageszeitung – eine Initiative von der Kulturstation Stanica6, die von der EU und der slowakischen Regierung unterstützt wurde – informiert die Bevölkerung über die Schenkung der Kulturstation Stanica zusammen mit ihrer kreisförmigen Umgebung an Ungarn und das ungarische Volk. Dieses großzügige Geschenk des Kulturzentrums Žilinas mit seiner Umgebung gilt als Symbol der modernen Demokratie in der Slowakei und präsentiert ein gutes Beispiel innerhalb der EU für Völkerverständigung.
Als erweiterter Teil der Schenkung soll eine Zeremonie mit Fest vor Ort performativ veranstaltet werden. Aufgrund dessen wäre dieselbe Anzeige gleichzeitig eine Einladung an alle Bürger, an der Übergabezeremonie teilzunehmen. Diese sogenannte künstlerische Besetzung der Kulturstation Stanica mit Umgebung wäre politisch und geographisch geeignet, denn sie liegt innerhalb eines Verkehrskreises, was eine optimale Form des Bühnenbildes zur Besetzung bildet.
Um an dieser Zeremonie teilzunehmen, muss sich jeder Gast beim Eingang ausweisen, da man sich durch die Schenkung in ein anderes Staatsgebiet begibt. Außerdem wurde unter anderem geplant: Gäste aus Ungarn bzw. der ungarischen Minderheit in der Slowakei (organisierte Einreise per Bus) einzuladen, Ungarisch als primäre, Englisch als zweite Sprache zu erklären, die ungarische Hymne während des Hissens der ungarischen Flagge zu spielen, eine Begrüßung und Rede zu halten, ungarische Wurst auszuteilen, ungarische Volksmusik als Festsymbole zur Unterhaltung abzuspielen, zwanzig Statisten als ungarische Soldaten inklusive einigen UNO-Soldaten (als Protektoren der Zeremonie und Kontrollorgane zur Sicherung des Gebietes) auftreten zu lassen etc.

2. Vorschlag: Die zweite geplante ortsbezogene Performance spielt in Brünn und Prag und ist eine Demonstration gegen die Teilung der Tschechoslowakei von 1992 beziehungsweise für die Wiedervereinigung (Reunion of Czech and Slovak Republic). Obwohl die Meinungen diesbezüglich, geteilt zu leben, unter der Bevölkerung beider Länder geteilt sind, leiden die meisten jungen Einwohner unter ihr. Viele Slowaken beispielsweise gehen nach Tschechien um zu studieren, und umgekehrt. Damit stellt sich unvermeidlich die Frage über ihre Rechte als ausländische Studenten und so verursachte Mehrkosten sowie Aufenthaltsbewilligungen etc.
Ein weiterer wichtiger Grund für diese Performance war die Erforschung der Demonstration als Sprache der Revolution, der politischen Versammlung, der Ziele, Energien und Manipulation der Massen, die Erforschung der Sprüche und Schilder als Identifikationscode, des historischen Hintergrunds etc. Unter diesen Aspekten wollte GE ein neues Format des Performativen erproben.

E-Mail-Verkehr als Beweis der politischen und ästhetischen Auseinandersetzung zwischen den Partnern

Aufgrund der „politischen Angst“, die man hier vereinfacht „verschiedene Ansichten zu politischem Inhalt im Theater“ nennen könnte, unter den Kollegen aus der Slowakei und Tschechien gegenüber den oben beschriebenen Ideen von GE, folgte nach dem Treffen in Wien eine Auseinandersetzung via E-Mails.7
Die Kollegen aus dem tschechischen Theater distanzierten sich einstimmig von der Idee einer realistisch inszenierten Demonstration der tschecho-slowakischen Wiedervereinigung. Sie fanden die Idee uninteressant, weil niemand in Tschechien damit etwas anfangen könne. Angeblich, meinte Ondřej Hrab, leben sie zufrieden untereinander und deshalb sei solch eine Performance sinnlos. Daraufhin schlug GE vor, eine Demonstration mit der Roma-Minderheit performativ auszuarbeiten.8 Da die zahlreichen Roma in Tschechien unter schlechtesten Existenzbedingungen leben, würde GE mit ihnen und anderen Freiwilligen eine Demonstration organisieren, um diese Bedingungen zu verbessern. Im Anschluss an die Demonstration plante GE, mit allen gemeinsam ein Fest als Symbol des möglichen Zusammenlebens und keiner weiteren Diskriminierung zu inszenieren. Auch daran zeigten die Kollegen kein besonderes Interesse.
Komischerweise wurde in der Zwischenzeit niemals über die Projekte und ästhetischen Ansichten der anderen Produktionspartner diskutiert oder diese gar in Frage gestellt. Im Vergleich zu ihnen wollte GE keine Vergangenheit darstellen, da es heute genug politische Probleme und Themen innerhalb des europäischen Zusammenlebens gibt, die uns leicht erlauben, eine Vergangenheit á la 1989 zu simulieren.
Nach einem kurzen Resümee blieb GE weiterhin ohne realisierbares Projekt, aber mit vielen Ideen. Dahingegen hatten die Kollegen realisierbare Projekte, jedoch keine Ideen.

Die Koproduktion zwischen Stanica und GE wurde nach mehreren Telefonaten und E-Mails endgültig beendet.9 Die ursprüngliche Zusammenarbeit mit einem geplanten finanziellen Zuschuss von 10 000 Euro aus Stanica platzte, was in diesem Fall eine neue Frage eröffnete: Wofür würde das Geld, das von der EU für dieses Projekt gedacht war, weiter verwendet werden? Auszugsweise folgen E-Mails von Ende Sommer 2009, die zeigen, wie es zum Stillstand der Koproduktion gekommen ist:

Martina Filinová von Stanica schrieb:

„…Ich gehe davon aus, dass Martin Ihnen das Budget, das wir für die Performance benutzen wollen, geschickt hat, wir haben 10.000 Euro zur Verfügung. Wir möchten unseren ‚Beitrag’ zu dem gemeinsamen Abend mit einer Podiumsdiskussion über das Thema Ihrer Performance (Demonstration für die Wiedervereinigung der Tschechischen und Slovakischen Republik oder das deutsche Konzept oder ein anderes) abschließen. Ich habe schon mit Fedor Blascak gesprochen – wir möchten gerne, dass er eine Art Kontext-Berater/ Dramaturg des Projektes von unserer Seite wird. Er kennt sich gut in slowakischer Geschichte und den politischen Nuancen aus, er ist Philosoph und Dramaturg. Er wird auch der Verantwortliche für die Podiumsdiskussion sein…“

„…Haben Sie schon entschieden, ob Sie mit uns kooperieren wollen und haben Sie schon Ideen für ein Konzept? Ich hoffe, unsere Kooperation wird möglich sein und dass wir ein gutes Projekt zusammen machen werden…“

Lena Wicke von GE schrieb:

„…Bei einer weiteren Recherche über die Slowakei und die Politik dort haben wir von der Diskriminierung der ungarischen Minderheit in der Slowakei erfahren, davon dass Leute wegen Ihrer eigentlichen Herkunft Ihre Arbeit verlieren, davon dass Ungarn bezahlen müssen, wenn sie offiziell Ungarisch sprechen, und schließlich über den großen Politiker Jan Slota der die Ungarn als Krebsgeschwür der Nation bezeichnet hat.
In Anbetracht dieses politischen Themas schlagen wir letztendlich dieses Projekt vor:
Die Europäische Union und die Regierung von Zilina schenken dem ungarischen Volk Stanica und das Rondell drumherum als Zeichen der Akzeptanz und des Respekts gegenüber den Minderheitengruppen. Das ist eine weitere symbolische Geste der Slowakei als europäischer Staat mit demokratischen Werten. God’s Entertainment, ein Künstlerkollektiv aus Wien / Österreich, wurde mit der Ausführung und Organisation dieser Nationalfeierlichkeit um dieses absolute Geschenk herum beauftragt. Jeder ist eingeladen, diesen wichtigen Moment und die Slowakei als moderne Demokratie zu feiern.

(…)

Wir werden diese Nationalfeierlichkeit organisieren. Jeder Zuschauer wird Teil davon sein. Wir werden den ganzen Ort verändern (Stanica und das Rondell), indem wir unsere performative Methode nutzen, um die Szenografie zu erstellen…“

Dramaturg Fedor Blaščák von Stanica antwortete:

„…die Idee ist nicht nur ziemlich, sondern absolut politisch. Ja, das ist klar. Zu sagen, dass die Idee „Möglichkeiten eröffnet, diesen politischen/sozialen Konflikt sowie Fragen, wozu Demokratie überhaupt dient, zu behandeln“ ist für mich eine zu abstrakte Verallgemeinerung Ihres Ziels. Können Sie die Art (im Sinne der Konsequenzen), wie Sie mit besagtem politischen Konflikt umgehen wollen, präzisieren und mir Ihre persönlichen Gründe erläutern, warum Sie das machen möchten?

Wenn der Grund die besagte Recherche ist (ich hoffe die bestand nicht nur daraus, Zeitungen zu lesen, was normalerweise nicht als Recherche zählt), deren Ergebnis das Statement ist, dass Ungarn ihre Arbeit verlieren, weil sie ihre Muttersprache gesprochen haben, dann ist es NICHT gerechtfertigt und wahr. Das ist hier nicht die Realität, es ist ein fiktive Kritik, die daraus entsteht, dass sich Leute bei diesem Thema zu stark auf propagandistischen Journalismus verlassen und zu wenig auf relevante Quellen (rechtliche, historische).

So weit ich weiss, gibt es KEINEN solchen Fall. Wenn Sie von einem wissen, bitte präzisieren Sie die entsprechenden Quellen.

Bezüglich Jan Slota – wir werden keinesfalls in irgendeine Form des Diskurses (politisch, künstlerisch etc.) hinsichtlich dieses nationalistischen Idioten treten. Ich halte ihn für einen Faschisten. Glücklicherweise müssen wir nicht auf das, was wir für absoluten Bockmist halten, reagieren. Wenn Sie diese Person für interessant halten, dann machen Sie etwas darüber, aber nicht hier. Wir leben seit über 20 Jahren mit dieser politischen Figur. Das ist das gleiche wie bei Ihnen in Österreich mit Haider. Zu schnelle Autos werden diese Probleme auf eine sehr effiziente Weise lösen, sehr viel besser als Performances das können. Performances sind dazu verdammt, Zeitverschwendung zu sein – halte einem Faschisten einen Spiegel vor – Du wirst ihn dadurch nur bestärken.

Einwand bezüglich der Originalität: Diesen Sommer habe ich schon drei Happenings gesehen, die alle den gleichen Gegenstand hatten, nämlich die sture – virtuelle – Übergabe von Land an jemanden oder die Privatisierung eines Stücks Land von irgendwem. Soweit ich weiß, entstammt die Idee aus den 1960ern und der Bewegung des Neuen Realismus – Pierre Restany – und ihrem Konzept der ‚societé trouvée’. Es wurde auf intelligente Art von den slowakischen Künstlern STANO FILKO und ALEX MLYNARCIK schon 1965 umgesetzt (Happsoc I). Seitdem wurde das immer wiederholt. Heutzutage ist das langweilig. Darüberhinaus ist es das, was Heißluftballonunternehmen normalerweise mit ihren Kunden machen, wenn sie landen (mit Zertifikaten etc.), das bedeutet, dass die Idee alles aber nicht originell ist – wenn es sogar schon auf kommerzieller Ebene umgesetzt wird.

(…)

Wie auch immer, was ich an Ihrer Idee gut finde, ist die Tatsache, dass so einige Ungarn nach Zilina kommen würden und wir einige gemeinsame Debatten führen und feiern könnten. Das könnte wirklich Bewegung in den ‚sogenannten’ Konflikt bringen. Ich sage ‚sogenannten’, weil es sich hier nur um eine politische Agenda handelt. Es gibt keinen gesellschaftlichen Konflikt zwischen Slowaken und Ungan in der Slowakei. Ich finde, dass das eine interessante und intelligente Antwort auf diesen primitiven politischen Nationalismus ist, der von beiden Seiten angewendet wird.

Was ich wirklich nicht gut finde, ist dieser Medienzirkus, den sie darum veranstalten wollen, genauso wie das mit den UN-Soldaten etc. Das halte ich für eine simple, oberflächliche PR-Provokation, die den Konflikt auf eine solche Art behandelt, dass er wirklich eskaliert.

Wenn Sie darauf insistieren, werden wir nicht mitmachen. Wir werden nicht Stanicas Reputation auf dem Altar einer dummen, politischen, nationalistischen Agenda opfern.“

Simon Steinhauser von GE antwortete:

„…bezüglich Ihrer Hauptkritik möchte ich kurz versuchen, unsere Sicht der Dinge zu verdeutlichen:
Sie schreiben über Jan Slota und den Sinn von Performances, die dieses Thema ansprechen. Wir denken, dass besonders diese Leute in einem künstlerischen Kontext stattfinden müssen. Ganz besonders ihre Gedanken müssen in der Kunst diskutiert und dargestellt werden. Für uns ist das etwas sehr Wichtiges. Es GIBT Reaktionen, die man erreichen kann. Es ist wirklich schwer, fast sinnfrei, eine Podiumsdiskussion über das Thema Immigration, kulturelle Unterschiede und die daraus resultierenden Probleme, etc. zu führen. Diese Diskussionen sind meistens langweilig und führen zu nichts. Am Ende gehen ‚die Leute, die bereits auf der richtigen Seite stehen auf der richtigen Seite wieder nach Hause’. Ist es denn so wichtig zu versuchen, die Leute, die bereits auf der richtigen Seite stehen, zu ändern? Ist es nicht eher Zeitverschwendung verglichen mit dem, was man erreichen könnte, wenn man das normalen Leuten zeigen würde?

Was sie über Haider in Bezug auf Jan Slota sagen, kann ich kaum nachvollziehen. Das ist meine persönliche Meinung, aber ich finde es wirklich gefährlich zu meinen „…zu schnelle Autos werden diese Probleme auf eine sehr effiziente Weise lösen…“. Meine persönliche Meinung ist, niemandem irgendeine Art von Schaden zu wünschen, auch wenn er oder sie politisch anders denken. Auch nicht Jan Slota. Ich will anders gegen ihn kämpfen.

Wir denken nicht, dass wir als God’s Entertainment Faschisten einen Spiegel vorhalten, ohne sie zu kritisieren. Ich mag die Metapher mit dem Spiegel. Es ist wichtig, Leuten wie Haider (oder Jan Slota) einen Spiegel vorzuhalten und dies Kunstleuten, Publikum, echten Menschen – Proletariern – zu zeigen. Wenn ich Slota einen Spiegel vorhalte, kann ich aber die Leute um ihn herum sehen, die unter uns leben, nicht sein Gesicht. Natürlich ist sein Gesicht die Gegenwart – aber hat er nicht erst die Macht durch Leute, die ihn gewählt haben, bekommen? Ist es dann nicht eher ein Spiegel, den man der Gesellschaft vorhält? Das ist der wichtige Punkt! Wenn der Spiegel im richtigen Winkel gehalten wird – KANN er einige Augen öffnen. Vielleicht viel mehr als Gespräche und Performances.
Sie schreiben über Originalität. Ich würde nicht so dogmatisch sein. Sie werden einige Produktionen immer mehr als einmal sehen. Was ich aber lesen kann, ist dass dies ein sehr interessantes Thema für sie sein muss, wenn Sie sogar schon drei Produktionen wie diese besucht haben. Kann es sein, dass alle zumindest ein bisschen interessant waren? Oder dass sie vielleicht wenigstens unterschiedliche Bühnenbilder hatten? Auch wenn Performances wie diese in den 60ern angefangen haben, wie sie meinen, so bieten sie die Möglichkeit, immer wieder verändert oder neuerfunden zu werden, weil sich politische und kulturelle Systeme auch immer wieder verändern. Also ist es schwierig, ihrer Meinung zuzustimmen, dass es ein langweiliges Thema ist. Vielleicht ist es mehr die Art und Weise, wie es GE macht? Oder dass es Österreicher machen – die in die Slowakei kommen und den Leuten erzählen wollen, wie man Probleme löst? Kann es sein, dass Leute von Ausserhalb solche Sachen manchmal klarer sehen? Kann es sein, dass Leute aus dem eigentlichen Land es auch nicht sehen wollen? Dass sie keine nationalistischen Mächte sehen, weil sie keine sehen wollen, weil sie sie hassen?

(…)

Dass Sie geschrieben haben, dass sie den guten Ruf von Stanica nicht für eine solche dumme, politische, nationalistische Agenda hergeben werden, finden wir sehr schade. In diesem Fall, da unsere Wahrnehmungen so weit voneinander entfernt sind, kommen wir zu dem Schluss, dass sie eine Gruppe von Leuten aus ihem Theater zusammenstellen sollten, um das 89er Projekt auf eine Art durchzuführen, die für Sie die Richtige ist...“

Wien, Raab, Pressburg als endgültige Performance

Nach dieser erfolglosen Kommunikation schlug GE keine Performances mehr vor, sondern entschloss sich endgültig für eine neue Performance in Form einer virtuellen Stadttour. Obwohl die anderen Partner auch damit Probleme bekamen, gab es für sie trotzdem keine andere Möglichkeit mehr, außer zu kooperieren oder nicht. Entweder oder.10
Žilina wurde den Tourbesuchern als die ungarische Stadt Győr (Raab) dargestellt. Brünn und Prag wurden zu Bratislava (Pressburg). Für Žilina hatte GE einen Tourguide aus Győr und für Brünn und Prag einen Tourguide aus Bratislava engagiert. Diese führten die Teilnehmer durch Žilina, Brünn und Prag wie durch ihre Heimatstädte.
Die Tour wurde im Sinne der Performance hinterfragt: als politisch-kulturelle und soziale Veränderungen seit dem Beginn unserer großen europäischen Freiheit, die durch das Umbruchsjahr 1989 als Start einer posteuropäischen Zeit zu erfahren ist. Eine Freiheit als Ergebnis der Teilung der Tschechoslowakei. Freiheit als eine neue Nachbarschaftsbeziehung zwischen der Slowakei und Ungarn. Eine Freiheit, die durch EU-Förderung ermöglicht wird.
Schließlich waren die Kollegen aus Stanica nach der Performance-Tour zufrieden. Die Kollegen aus Brünn waren im Gegenteil von der Tour in Žilina enttäuscht, so dass sie die Performance zuhause nicht ankündigen wollten, laut Eva Yildizová aus Respekt ihrem Theaterpublikum gegenüber, um dieses nicht zu enttäuschen! Nach einiger Aufregung von unserer Seite, unseren Produzenten Kampnagel und den Sophiensälen musste die Performance doch angekündigt werden. Leider aber geschah dies sehr kurzfristig (1 Tag vorher)!
Eine ähnliche Situation ergab sich auch in Prag, mit dem Ergebnis dass weder Besucher vom Archa Theater noch des Archa-Teams zur Performance kamen. Nach der ersten von insgesamt drei Performances verlagerte GE den Ausgangspunkt der Tour auf den Hauptplatz in Prag und änderte schnell seine Werbestrategie: Aus der kleinen Anzeige auf der Homepage und dem Flyer des Archa Theaters wurde ein großes Ankündigungsschild mit der Aufschrift GUIDING-TOUR FOR FREE – NOW!
Dadurch und durch eine vor Ort interaktive Situation mit den Passanten gewann GE viele Teilnehmer für die Tour und beendete erfolgreich die Performance ohne die Unterstützung des Archa Theaters!
Kunstschmuggel in Deutschland bei Kampnagel und den Sophiensälen als Ergebnis

Für Kampnagel und die Sophiensäle entwickelte GE letztendlich die Performance Kunstschmuggel. Hierbei ging es darum, ein Theaterstück eines hochsubventionierten Theaterhauses in die vergleichsweise niedrig subventionierten Off-Häuser Kampnagel und Theaterdiscounter live zu schmuggeln.
Im Hamburg stahl man am 04.12.2009 das Stück Ödipus, Tyrann von Sophokles aus dem Thalia‑Theater unter der Regie von Dimiter Gotscheff nach Kampnagel, in Berlin schmuggelte man am 08.12.2009 das Endspiel von Samuel Beckett aus dem Deutschen Theater unter der Regie von Jan Bosse in den Theaterdiscounter.11




1 Zipp – deutsch-tschechische Kulturprojekte
2 Centrum experimentálního divadla / Divadlo Husa na provázku
3 Weil die Koproduktionspartner im vergangenen Jahr 2008 aus völlig unterschiedlichen ästhetischen Gründen keine gute Zusammenarbeit geliefert haben, sollte das als eine Lösung oder Kritik verstanden werden.
4 Alle Kommentare sind dem Programmheft des Projektes 68/89 – Kunst.Zeit.Geschichte. entnommen.
5 Als z.B. „The Hungarians are a cancer in the body of the Slovak nation.“ – online auf www.spiegel.de erschienen.
6 GE wollte sich hiermit nicht von der Aktion distanzieren, sondern vielmehr durch diese zwei Institutionen als Auftraggeber eine möglichst reale Wirkung schaffen, welche durch ein Theaterprojekt einer österreichischen Performancegruppe schwerer zu erzielen gewesen wäre.
7 Als „Beweismaterial“ werden im weiteren Protokoll stellvertretende E-Mails zitiert.
8 Roma bilden in Tschechien die größte nationale Minderheit. Mehr zum Thema unter http://romove.radio.cz/de/artikel/21436
9 GE wollte den dokumentierten E-Mailverkehr zu einem Manuskript verarbeiten, um eine Performance über die politische Angst, vertrocknetes linkes Kunstverständnis, linken Stagnatismus etc. zu entwickeln.
10 Die Kollegen aus Prag, Brünn und Žilina versuchten beim letztem gemeinsam Treffen im Oktober 2009 in Prag, die Performance zu canceln. Nach einer Auseinandersetzung wurde kompromisslos beschlossen: Die Performance-Tour findet statt.
11 Z.B.: http://www.sophiensaele.com/archiv.php?IDstueck=718






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Die Vermehrung von Definitionen des Begriffes „Mutter“ stellt zugleich einen Ort wachsender Unterdrückung wie auch der potenziellen Befreiung dar.1 Carol Stabile Man schrieb das Jahr 2003, im dichten Gesträuch des Waldes bei Kladno (Mittelböhmen) stand am Wegesrand eine Frau im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft. Passanten konnten ein Aufblitzen ihres sich wölbenden Bauchs erblicken,…
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