Zeitschrift Umělec 2009/2 >> Lernen Vom Underground Übersicht aller Ausgaben
Lernen Vom Underground
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2009, 2
6,50 EUR
7 USD
Die Printausgabe schicken an:
Abo bestellen

Lernen Vom Underground

Zeitschrift Umělec 2009/2

01.02.2009

Sezgin Boynik | art market | en cs de

1. Von der Haltung lernen

Auch wenn der Underground hermetisch ist, will er die (Mainstream-) Welt um sich herum effektiv verändern. Natürlich wächst diese Effektivität proportional mit dem Potential der Sichtbarkeit des Undergrounds in der öffentlichen Sphäre. Das ist eigentlich eine Utopie, die zu einem gewissen Grad paradox ist und die die vollständige Realisation des politischen und kritischen Programms des Underground verhindert. Wenn Underground effektiv sein will, muss er auf die Stelle des Mainstream zielen, wo Macht (power) versammelt ist, die entweder verändert oder zerstört werden kann. Dass dem Subjekt der Macht eine solche Veränderung widerfährt, ist jedoch ein seltener Fall in der Geschichte des Underground. Warum das so ist, ist unklar, doch sicher ist, dass das erwähnte Paradox einer der Gründe ist, warum ein politisches Programm des Underground unmöglich ist. Jede Manifestation des Underground in der öffentlichen Sphäre (des Mainstreams) führt zu der unvermeidlichen Rekapitulation nach den Gesetzen der Vereinnahmung (recuperation). Es besteht allerdings ein Fünkchen Hoffnung, dass doch noch jemand aus dem Mainstream vom Underground lernt und seine Haltung verändert. Vielleicht ist das einzige Beispiel für eine solche Veränderung Patty Hearst (aka Tania), die sich nach ihrer Entführung der Stadtguerilla-Bewegung SLA anschloss. Doch dieses sogenannte „Stockholm Syndrome“1 wird als psycho-pathologisches Phänomen interpretiert. Natürlich war es für viele zu spät, was auch immer vom Underground zu lernen, wie zum Beispiel für den unglücklichen Aldo Moro 2. Nicht zu spät aber war es für Dejan Sretenović, den Kurator des Museums für Zeitgenössische Kunst Belgrad, etwas von dem Hass des Zampa di Leone zu lernen3:

„... Sehr geehrte Kultur-Arbeiter, Künstler, Kollegen und Freunde; sehr geehrtes Publikum!

Ich arbeite jetzt schon bald 15 Jahre in der Kultur und, kurz gesagt, ich habe die Schnauze voll!!! Diese ganze Kulturpolitik, diese platzierten Parteihengste, perversen Institutionen, Sesselhocker, die Fonds und Stiftungen, das ewige Beinestellen, das alles, meine Lieben, hat jegliches erträgliche Maß überschritten hier in diesem unseren kleinen Serbien. Die ganze serbische Kulturszene ist in ein unerträgliches inzestuöses Fahrwasser geraten und mit tiefster Verbitterung muss ich feststellen, dass das Fass übergelaufen ist.
Aber ich fürchte niemanden mehr! All die Majas, Rankas, Brankas, oder Darkas, die ganzen orthodoxen Pfaffen aus Koštunicas Partei, vom Bürgerbund oder den Radikalen... all die Ambrozićs, Matićs oder Dinkićs... meine Lieben, die können alle abdanken!
Ja! Der Kapitalismus hat abgedankt!
Jeder auf der Welt sieht, dass das Ende des Kapitalismus und des Markts gekommen ist und damit das Ende der Kunst als armseliger kapitalistischer Abfall!
Ich bin glücklich, dass in mir jener ehrliche Punker und Anarchist der Jugendzeit wieder auferstanden ist. Und endlich habe ich kapiert, dass Museen und Bürokraten verrecken müssen.
Dass diese Universitäten in Wirklichkeit eine Lügenwelt sind und dass uns die Reichen am Arsch lecken können.
Und jetzt bin ich sehr glücklich, denn es gibt jemanden, der zu allem NEIN gesagt hat! Es gibt ihn und ich bewundere ihn aus ganzen Herzen.
Ja! Zampa di Leone hat recht und ich grüße ihn mit dieser E-mail. Ich entschuldige mich bei ihm, und alle sollen hören, was ich sage: Du hast vollkommen recht, Zampa, denn dieses Bild, das du uns gegeben hast, diese hässlichen Zeichnungen, die aussehen wie das Gekritzel aus öffentlichen Toiletten, diese Intrigen hinter den Kulissen, dieser stumpfe Banalismus...
das sind wirklich WIR.
Danke, Zampa, noch einmal für den Spiegel, den du uns vorhältst, danke SEEcult, die all das komplett im Internet veröffentlicht haben. Schaut euch die Seite von SEEcult an, was soll ich noch sagen:

http://seecult.org/ipw-web/gallery/ZampaDiLeone
Das sollte jeder gelesen haben, da kann man etwas lernen und versuchen sich zu ändern, denn das, was Zampa di Leone macht, ist wirklich heilsam. Wir müssen diesem hässlichen Spiegel ein Lächeln zeigen und uns vielleicht einer plastischen Operation unterziehen und einen neuen Anfang machen.

Mit den besten Absichten, Euer Dejan Sretenović“

Natürlich ist das eine Utopie und natürlich arbeitet Dejan Sretenović noch immer als Kurator am Belgrader Museum. Aber interessant ist die Unmöglichkeit der Lektion, die Zampa di Leone hier parodiert, indem er sie wie eine Strategie des culture jamming hinstellt. Doch obwohl es nicht möglich ist, gibt es ernsthafte Vertreterinnen der Mainstream-Kultur, die etwas von Zampa di Leone gelernt haben. Zum Beispiel Marina Gržinić, Suzana Milevska, Tanja Ostojić und so weiter scheinen etwas von Zampas Comics gelernt zu haben, wie es in den E-mails auf den Seiten über Zampa zu lesen ist. Doch das scheint eher die Art von Lektion zu sein, die man vom Habitus lernen kann, so wie Popkritiker Greil Marcus in seinem Buch über Punk und Situationismus „Lipstic Traces“ in den „rrrrr“s von Johnny Rotten die revolutionäre Anarchie sieht. Doch das ist eine Lektion, die Gleichgültigkeit zulässt und die jegliche Radikalität von Anfang an abstumpft, weil sie die gesamte Kritik des Underground auf eine „negierende“ Haltung (attitude) reduziert.
In diesem Zusammenhang ist kürzlich ein Gespräch zwischen den Künstlern Serkan Özkaya und Halil Altindere veröffentlicht worden, in dem beide auf leichte und entspannte Art über ihren apolitischen abgestumpften Radikalismus sprechen, ohne irgendein Paradox zu erwähnen. Jetzt war frische Kritik aus dem anarchistischen Kreis um Süreyyya Evren zu hören, die diese „tödliche Gleichgültigkeit der Kunst“4 kritisierte. Auch Zampa di Leone hat die ernsthafte Absicht, diese tödliche Gleichgültigkeit und das Paradox des radikalen Mainstream-Künstlers zu kritisieren, indem er in diesem Wunderland der Zeitgenössischen Kunst einen Kurzschluss erzeugt.

2. Von der Geschichte lernen

Die Geschichte von Zampa di Leone ist kurz und noch enger ist der Raum, auf den sie sich bezieht. Das ist größtenteils die Sphäre der zeitgenössischen Kunst und des Aktivismus in der Region des Balkans. Aber die Aktivitäten von Zampa fanden zur rechten Zeit am rechten Ort statt und sind deswegen zu Geschichte geworden. Sie entstanden in einem Moment, in dem eine Tradition erfunden werden sollte und haben diesen Versuch, Geschichte zu konstruieren, auf brillante Art negiert. Die Rede ist vom ersten Fanzine Zampas, „Im Arsch des Balkans“5, in dem er die Mode der Balkanisierung einer bestimmten künstlerischen Praxis parodiert. Es gab viel Kritik an den Ausstellungen zeitgenössischer Kunst des Balkans, die gefeierte Kuratoren wie Harald Szeemann und Rene Block organisierten. Eigentlich könnte eine einfache Analyse zeigen, dass zwischen den alten national-faschistischen Repräsentationen des Balkans in Europa und den aktuellen Praxen der ästhetisierten Politik dieser geschätzten Kuratoren direkte Verbindungen bestehen. Das kann entweder (mit Block) anhand der Imagination Karl Mays bewiesen werden, die auch Hitler immer wieder begeisterte, oder (mit Szeemann) anhand der erfundenen Etymologie des Wortes Balkan, die sich zwischen den Karikaturen von Emir Kusturica und Christian Rosenkreutz befindet.
Zampa di Leone ist sich dieser Paradoxa bewusst und er operiert erfolgreich nach Art eines lautstarken Heuchlers. Die Hauptakteure der Balkanisierung werden als finsterste Gesellen, als Vampire, Zombies, Würmer, etc. dargestellt. Mit dieser Übertreibung der Situation ist es Zampa gelungen, eine Störung in der freudigen Geschichte der Balkanisierung hervorzurufen (es heißt, dass etwa 10 000 Besucher auf seiner Seite waren). Er hat es geschafft, Gegen-Geschichte im Experiment der ästhetischen Formulierung des Balkans zu schreiben und das ist vielleicht das, was Maria Todorova am Ende ihres Buches vorausgesehen hat, nämlich dass „Europa, so wie es den Frauenhass geschaffen hat, auch den Feminismus geschaffen hat und so wie es den Balkanismus geschaffen hat, auch den Anti-Balkanismus schaffen wird.“ Natürlich ist es zu früh und übertrieben zu behaupten, dass es Zampa di Leone gelungen sei, anti-balkanische Geschichte zu schreiben, aber sein Fanzine mit 8 Seiten ist das einzige Phänomen, das auf offensichtlichste, brutale und schonungslose Art einen Kurzschluss in der fröhlichen Kanonade erzeugen konnte.
Ein anderer Aspekt von Zampa und anderen Underground-Phänomenen bezieht sich auf deren direkte Umgebung, in diesem Falle auf Belgrad und die dortige Kunstszene. Kurze (aber wahre) Anekdoten über die Szene, die für Zampa ein „nationalfaschistisches- arschleckendes- kapitalistisches- turboarmseliges Spektakel“ ist, werden auch nach vielen Jahren in Erinnerung bleiben, wenn Zampa di Leone seine Aktualität verloren hat und zu einer Kuriosität der Anti-Geschichte des Undergrounds geworden ist. Zampa karikiert hier die Situation der zeitgenössischen künstlerischen und aktivistischen Szene, die besonders ambivalent ist, wenn es sich um politische Problematiken handelt. Das Symbol dieser Ambivalenz in den Zeichnungen von Zampa di Leone ist der Kurator Branislav Dimitrijević, genannt „Vaters Sohn“6. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Vasif Kortun (Istanbul), Mika Hannula (Helsinki) und Branislav Dimitrijević (Belgrad) die Situation einer Kultur der Ambivalenz darstellen, die in ihren Aussagen in öffentlichen Diskursen durchaus radikal und kritisch ist, aber gleichzeitig absolut etablierte Mainstream-Praxis darstellt und unvermeidlich auf Kollaboration mit korporativer Macht und konservativen Fonds basiert. Dieses Phänomen breitet sich immer mehr aus und führt in eine immer größere Schizophrenie. Es wird immer mehr Beispiele wie Charles Esche geben, für die radikale Politik einzig und alleine die Toleranz und Gastfreundschaft in den Institutionen der Zeitgenössischen Kunst bedeutet. Das ist eine radikale Politik, die zum Mehrwert des Kapitals geworden ist und die sich zufällig auch nach der Politik der Institutionen richtet. Diese chaotische Situation scheint es zu sein, die Zampa am allermeisten stört.

3. Von der Strategie lernen

Zampas Strategie basiert auf der alten situationistischen Devise: „Die Schande noch größer machen“7. Auch wenn wir aus Zampas Geschichte gelernt haben, dass ihn die schizophrene Ambivalenz in der Kultur stört, ist uns doch nicht klar, welche für ihn die richtige Alternative ist. Auch ist uns nicht ganz klar, welche seine Haltung ist, die das Potential haben könnte, so etwas wie das „rrrrrr“ in der „Anarchie“ von Johnny Roten zu sein. Es gibt den Versuch, die Strategie von Zampa zu analysieren. Die mazedonische Kuratorin Suzana Milevska tut dies in einem Text8, in dem sie die politische Paralyse in den radikalen künstlerischen Praxen ex-Jugoslawiens untersucht. Sie steht auf dem Standpunkt, dass Zampa di Leone und IRWIN (?!) den nicht-öffentlichen Diskurs darstellen, der im ambivalenten System der sozialistischen Selbstverwaltung Jugoslawiens allgemeine Praxis war. Sie kritisiert so die Strategie der Anonymität und Unsichtbarkeit Zampas als Simulator der Paralyse im öffentlichen Raum der Kultur. Die Autoren von Zampas Comics sind unbekannt oder genauer gesagt bis zu einem gewissen Grad unbekannt. Aber diese Anonymität steht in keiner Hinsicht in Beziehung mit dem paralysierten kulturellen Raum. Zumindest gibt es keinerlei historische Verbindung, denn Zampa ist nicht in den 90er Jahren entstanden, als der Eskapismus die allgemein akzeptierte Taktik der zeitgenössischen Kunstszene Serbiens war, sondern 2003, als politische und öffentliche Kunst die populäre Kunst-Praxis war.
Die Anonymität von Zampa di Leone ist eher eine Strategie gegen den Kompromiss und die Leichtigkeit des „everything goes“. Zum Beispiel fand es die Künstlerin Tanja Ostojić nicht unangenehm von Zampa parodiert zu werden und druckte die Karikatur in ihrem Buch „Strategien des Erfolgs“ ab. Dies ist vielleicht eine andere Seite der Ambivalenz der zeitgenössischen Kunst, die am besten durch das alt-marxistische Schimpfwort des Opportunismus charakterisiert werden kann.

4. Von der Semiotik lernen

Im allgemeinen ist die Sprache des Underground so hermetisch, dass wir gezwungen sind, mit ihrer Struktur zu sprechen. Aber dennoch gibt es etwas, dass sich Freud‘scher Versprecher nennt, und davon gibt es viele in den schnell gezeichneten Comics von Zampa di Leone. Die Versprecher von Zampa enthüllen etwas, dass auf eine seltsame Weise „balkanisch“ ist. Indem Zampa die paradoxe zeitgenössische Kultur in Serbien und ihre Verbindung mit westlichen Fonds und Institutionen kritisiert, reproduziert er etwas, das allgemein zum öffentlichen Diskurs vielleicht ganz Serbiens gehört. Das kann man zum Beispiel an der Parodie des Magazins „Prähistorische Flash-Art“ und des „Bulgarischer Katalog der Soros Produktion“ sehen, die sich im Bücherregal von Muda.org (Kuda.org) befinden. Das gleiche Phänomen wiederholt sich in dem Comic „Letzte Sorosiade in Budapest“, wo ein ungarischer Zöllner Branko Dimitrijević „Die Scherpe des Albanischen Soros“ verleiht und wo (wiederum) Muda.org um den Preis des bulgarischen Soros bettelt; oder wenn Dr. Agan den Anus der „B92-Test-Maschine - Spende aus Norwegen“ passiert und auf ihn der große Preis des neuen rumänisch-slowakischen Euro wartet. Das vielleicht bildhafteste Beispiel ist der Trabant mit der albanischen Flagge.
Hier akzeptiert Zampa di Leone eine Sprache, die dem nationalistischen Diskurs sehr nah ist und die gleichzeitig anti-globalistisch, anti-opportunistisch, national-paranoisch und männlich (das ist sehr augenfällig bei Zampa) ist: kurz gesagt „balkanisch“, wie der Soziologe Rastko Močnik in seinem Text über die Produktion des Mechanismus des Balkanismus9 analysiert hat. Genauso bekommt die serbische Kunst als „Vasallentätigkeit“ von Zampa die gleiche Kritik, die Soros-Stiftungen in den ultra-nationalistischen Kampagnen bekamen. Trotzdem ist es unzutreffend zu sagen, Zampa stelle eine nationalistische Kritik der zeitgenössischen Kunst dar. Durch diese semiotischen Versprecher kann man erkennen, dass Zampa di Leone eigentlich das Spektakel in einer Gesellschaft kritisiert, in der „die Teilung noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat“10. Die Politik von Zampa könnte man eher als politisch nicht korrekt beschreiben, denn als nationalistisch. Unkorrekte Politik in einer unkorrekten Situation! Das ist die gleiche eigenartige unkorrekt-reale Politik, die zum Beispiel aus einem Graffiti in Belgrad spricht: „Wenn der Staat gut wäre, hätten auch die Zigeuner einen.“

5. Von der Rekuperation lernen

Das ist eine Lektion für Zampa di Leone, die er anscheinend noch nicht bekommen hat. Aber wie wir aus der Geschichte des Underground gelernt haben, ist es nur eine Frage der Zeit, wann wir einen Hochglanz-Katalog des Opus von Zampa di Leone zu Gesicht bekommen.



1 Mehr dazu in dem Artikel „Revolutionary Will vs. Stockholm Syndrome“, Magazin on the Image of Girls in Radical Politics #1 fanzine, Prizren, 2005
2 Der italienische Ministerpräsident Aldo Moro wurde am 1978 von den linksterroristischen Roten Brigaden (Brigate Rosse) entführt.
3 Folgender Text kursierte als E-Mail Anfang 2005 in den Mailinglisten diverser Kulturinstitutionen.
4 Süreyyya Evren, Sanatci Olmak, „Künstler werden“, Birgun, Istanbul, 26. März 2006
5 Zampa di Leone, „In the Arse of the Balkans“
http://zampa.various-euro.com
6 Milica Tomić, die sich zwischen partisanischer Radikalität und Turbo-Folk-Nationalität bewegt, ist das ausdrucksstärkste Beispiel dieser Ambivalenz in Zampas Comics.
7 horrorkatze (die vielleicht in Verbindung mit Zampa stehen) haben den Text „Realisation of Situationist Projections“ veröffentlicht in: OUT1 Magazin,Novi Sad, April 2004 und „art-ist“ Magazin, Istanbul, Juni 2004
8 Suzana Milevska, „Die inszenierte (Un-)Sichtbarkeit“, Januar 2005 http://eipcp.net/transversal/1202/milevska/de
9 Im Text „Institution Balkan“ gibt Rastko Močnik reichliche Beispiele zu diesem Mechanismus des Balkanismus, der sich auf den Balkanismus anderer gründet und der auch nicht-balkanische Länder anstecken kann. Auf diese Weise werden alle Länder balkanisch. Zum Beispiel: „...jene, die Kroatien auf dem Balkan zurückdrängen wollen“ (Franjo Tudjman, HTV, 4.8.1996), „Sogar Rumänien lacht über uns“ (Titel in der Zeitung: Kontinent, Sofia, 22.11.1996), „Sogar in Albanien nennen sie jetzt Idioten ‚Bulgarische Heizung‘“(24 casa, Sofia, 14.12.1996), und so weiter...
10 Man kann sagen, dass diese Art des Spektakels mehr dem diffusen Spektakel entspricht, das Debord in „Kommentare zur Gesellschaft des Spektakels“ formuliert hat. Aber trotzdem ist es klüger, eine weitere Diskussion darüber nicht fortzusetzen, denn das kann zu einer Relativierung des politischen Raums führen, der sich latent nationalistisch definiert im Sinne von „für uns ist eine andere Theorie nötig“.




Kommentar

Der Artikel ist bisher nicht kommentiert worden

Neuen Kommentar einfügen

Empfohlene Artikel

Magda Tóthová Magda Tóthová
Mit Anleihen aus Märchen, Fabeln und Science-Fiction drehen sich die Arbeiten von Magda Tóthová um moderne Utopien, Gesellschaftsentwürfe und deren Scheitern. Persönliche und gesellschaftliche Fragen, Privates und Politisches werden behandelt. Die Personifizierung ist das zentrale Stilmittel für die in den Arbeiten stets mitschwingende Gesellschaftskritik und das Verhandeln von Begriffen, auf…
Nick Land, Ein Experiment im Inhumanismus Nick Land, Ein Experiment im Inhumanismus
Nick Land war ein britischer Philosoph, den es nicht mehr gibt, ohne dass er gestorben ist. Sein beinahe neurotischer Eifer für das Herummäkeln an Narben der Realität, hat manch einen hoffnungsvollen Akademiker zu einer obskuren Weise des Schaffens verleitet, die den Leser mit Originalität belästigt. Texte, die er zurückgelassen hat, empören, langweilen und treiben noch immer zuverlässig die Wissenschaftler dazu, sie als „bloße“ Literatur einzustufen und damit zu kastrieren.
Terminator vs Avatar: Anmerkungen zum Akzelerationismus Terminator vs Avatar: Anmerkungen zum Akzelerationismus
Warum beugt ihr, die politischen Intellektuellen, euch zum Proletariat herab? Aus Mitleid womit? Ich verstehe, dass man euch hasst, wenn man Proletarier ist. Es gibt keinen Grund, euch zu hassen, weil ihr Bürger, Privilegierte mit zarten Händen seid, sondern weil ihr das einzig Wichtige nicht zu sagen wagt: Man kann auch Lust empfinden, wenn man die Ausdünstungen des Kapitals, die Urstoffe des…
Meine Karriere in der Poesie oder:  Wie ich gelernt habe, mir keine Sorgen  zu machen und die Institution zu lieben Meine Karriere in der Poesie oder: Wie ich gelernt habe, mir keine Sorgen zu machen und die Institution zu lieben
Der Amerikanische Dichter wurde ins Weiße Haus eingeladet, um seine kontroverse, ausstehlerische Poesie vorzulesen. Geschniegelt und bereit, für sich selber zu handeln, gelangt er zu einer skandalösen Feststellung: dass sich keiner mehr wegen Poesie aufregt, und dass es viel besser ist, eigene Wände oder wenigstens kleinere Mauern zu bauen, statt gegen allgemeine Wänden zu stoßen.
04.02.2020 10:17
Wohin weiter?
offside - vielseitig
S.d.Ch, Einzelgängertum und Randkultur  (Die Generation der 1970 Geborenen)
S.d.Ch, Einzelgängertum und Randkultur (Die Generation der 1970 Geborenen)
Josef Jindrák
Wer ist S.d.Ch? Eine Person mit vielen Interessen, aktiv in diversen Gebieten: In der Literatur, auf der Bühne, in der Musik und mit seinen Comics und Kollagen auch in der bildenden Kunst. In erster Linie aber Dichter und Dramatiker. Sein Charakter und seine Entschlossenheit machen ihn zum Einzelgänger. Sein Werk überschneidet sich nicht mit aktuellen Trends. Immer stellt er seine persönliche…
Weiterlesen …
offside - hanfverse
Die THC-Revue – Verschmähte Vergangenheit
Die THC-Revue – Verschmähte Vergangenheit
Ivan Mečl
Wir sind der fünfte Erdteil! Pítr Dragota und Viki Shock, Genialitätsfragmente (Fragmenty geniality), Mai/Juni 1997 Viki kam eigentlich vorbei, um mir Zeichnungen und Collagen zu zeigen. Nur so zur Ergänzung ließ er mich die im Samizdat (Selbstverlag) entstandene THC-Revue von Ende der Neunzigerjahre durchblättern. Als die mich begeisterte, erschrak er und sagte, dieses Schaffen sei ein…
Weiterlesen …
prize
To hen kai pán (Jindřich Chalupecký Prize Laureate 1998 Jiří Černický)
To hen kai pán (Jindřich Chalupecký Prize Laureate 1998 Jiří Černický)
Weiterlesen …
mütter
Wer hat Angst vorm Muttersein?
Wer hat Angst vorm Muttersein?
Zuzana Štefková
Die Vermehrung von Definitionen des Begriffes „Mutter“ stellt zugleich einen Ort wachsender Unterdrückung wie auch der potenziellen Befreiung dar.1 Carol Stabile Man schrieb das Jahr 2003, im dichten Gesträuch des Waldes bei Kladno (Mittelböhmen) stand am Wegesrand eine Frau im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft. Passanten konnten ein Aufblitzen ihres sich wölbenden Bauchs erblicken,…
Weiterlesen …
Bücher und Medien, die Sie interessieren könnten Zum e-shop
1993, 35 x 42.5 cm, Pen & Ink Drawing
Mehr Informationen ...
1 005,60 EUR
1 123 USD
Ibra Ibrahimovic: Skrývkové rýpadlo RK5000 z osmdesátých let, 2014, 225 x 150 cm, print on vinyl
Mehr Informationen ...
580 EUR
648 USD
1997, 24.5 x 35.5 cm, Pen & Ink Drawing
Mehr Informationen ...
558 EUR
623 USD
This complex literary tetris BPERP (Brexit Post-Emotional Rescue Package), swarming with the „post“ prefixes, was assembled for...
Mehr Informationen ...
69,61 EUR
78 USD

Studio

Divus and its services

Studio Divus designs and develops your ideas for projects, presentations or entire PR packages using all sorts of visual means and media. We offer our clients complete solutions as well as all the individual steps along the way. In our work we bring together the most up-to-date and classic technologies, enabling us to produce a wide range of products. But we do more than just prints and digital projects, ad materials, posters, catalogues, books, the production of screen and space presentations in interiors or exteriors, digital work and image publication on the internet; we also produce digital films—including the editing, sound and 3-D effects—and we use this technology for web pages and for company presentations. We specialize in ...
 

Zitat des Tages Der Herausgeber haftet nicht für psychische und physische Zustände, die nach Lesen des Zitats auftreten können.

Die Begierde hält niemals ihre Versprechen.
KONTAKTE UND INFORMATIONEN FÜR DIE BESUCHER Kontakte Redaktion

DIVUS
NOVÁ PERLA
Kyjov 36-37, 407 47 Krásná Lípa
Čzech Republic


 

GALLERY
perla@divus.cz, +420 222 264 830, +420 606 606 425
open from Wednesday to Sunday between 10am to 6pm
and on appointment.

 

CAFÉ & BOOKSHOP
shop@divus.cz, +420 222 264 830, +420 606 606 425
open from Wednesday to Sunday between 10am to 10pm
and on appointment.

 

STUDO & PRINTING
studio@divus.cz, +420 222 264 830, +420 602 269 888
open from Monday to Friday between 10am to 6pm

 

DIVUS PUBLISHING
Ivan Mečl, ivan@divus.cz, +420 602 269 888

 

UMĚLEC MAGAZINE
Palo Fabuš, umelec@divus.cz

DIVUS LONDON
Arch 8, Resolution Way, Deptford
London SE8 4NT, United Kingdom

news@divus.org.uk, +44 (0) 7526 902 082

 

Open Wednesday to Saturday 12 – 6 pm.

 

DIVUS BERLIN
Potsdamer Str. 161, 10783 Berlin, Deutschland
berlin@divus.cz, +49 (0)151 2908 8150

 

Open Wednesday to Sunday between 1 pm and 7 pm

 

DIVUS WIEN
wien@divus.cz

DIVUS MEXICO CITY
mexico@divus.cz

DIVUS BARCELONA
barcelona@divus.cz
DIVUS MOSCOW & MINSK
alena@divus.cz

 

DIVUS NEWSPAPER IN DIE E-MAIL
Divus We Are Rising National Gallery For You! Go to Kyjov by Krásná Lípa no.37.