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Die deutsche Ausgabe oder: Wie wir den Westen wieder nicht erobert haben
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2005, 2
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Die deutsche Ausgabe oder: Wie wir den Westen wieder nicht erobert haben

Zeitschrift Umělec 2005/2

01.02.2005

Ivan Mečl | Aufdrucke Notizen | en cs de

Bei dem folgenden Text handelt es sich um kurze Auszüge aus dem Roman „Das Feuertal der Kultur in den Strahlen der Morgensonne“, sie beziehen sich auf das Vorhaben des Divus-Verlag, eine deutsche Ausgabe der Zeitschrift „Umelec“ zu veröffentlichen, sowie ihrer Umsetzung. Das Buch wurde im März 2005 auf der Buchmesse in Luxemburg als dümmstes Projekt in der Verlagsgeschichte bewertet. Nur deswegen haben wir es für unsere Leser übersetzt.

Politisch korrekte Einleitung darüber, wie alles begann
Unsere deutsche Erzählung gleicht einer meiner Liebesbeziehungen.
Als die Vorbereitungen für die deutsche Ausgabe von „Umelec“ beendet waren, endete auch diese Beziehung. Meine Freundin und ich hatten uns kurz vorher bei der Eröffnung des deutschen Pavillons während der Biennale in Venedig kennengelernt, als ich mit Hilfe des Direktors des Prager Goethe-Instituts versuchte, auf unser Magazin aufmerksam zu machen. Das mit der Aufmerksamkeit hat geklappt. Nach einem halben Jahr intensiver Bemühungen, eine deutsche Version zu veröffentlichen, gewährte mir die Deutsche Botschaft in Prag eine Finanzspritze. Und damit begann die Ära des „Germanoptimismus“. Und trotzdem kam ich mir noch immer vor, wie der Mann im altrömischen Senat, der jeden seiner Auftritte mit den Worten beendete: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.“ Ich sehe ein, dass es niemand lange mit mir aushalten konnte.

Der neue Optimismus ermöglichte zunächst einen großen Ausflug nach Deutschland. Eine Rundreise mit zwanzig auserwählten Persönlichkeiten der Gegenwartskunst weltweit, in die bedeutendsten Städte deutscher Kultur. Dem Goethe-Institut gelang in der Auswahl der Mitreisenden ein Meisterstück, denn es führte Intellektuelle aus aller Welt zu einer höchst pittoresken Gruppe zusammen. Mit dabei war ein etwas mürrischer Professor aus Ankara, der als einziger Deutsch sprach, sowie ein biederer Museums-Manager für Gegenwartskunst aus Albanien. Zwei stets verwirrte Journalisten aus Korea. Eine Redakteurin aus Taiwan, die jeden Tag dringend einen Internet-Zugang brauchte, denn ihr Arbeitgeber ließ sie nur unter der Bedingung reisen, dass sie täglich einen Artikel für die nächste Morgenausgabe lieferte. Außerdem der Kurator eines amerikanischen Museums für Fotografie, der wohl nie schlechte Laune hatte, ein kanadischer Museumsdirektor, dem diese Aktion sichtlich auf die Nerven ging und sich ständig fragte, ob die Deutschen Kanada auch als Entwicklungsland betrachten. Dann Künstler aus Afrika, Vietnam und Kambodscha, der ewig junge Kultur-Koordinator aus Neuseeland. Mit dabei war aber auch Jara Boubnova, die ich zum ersten Mal auf einem Foto in einem Katalog der ersten Biennale im albanischen Tirana gesehen hatte. Ich freute mich darauf, sie zu treffen. Als ich sie dort das erste Mal erblickte, war ich gleich verwirrt und habe ihren Namen durcheinander gebracht. Für mich war sie Lara Croft.

Nachts war ich aber am liebsten mit Georgina unterwegs, einer lesbischen Aktivistin und Journalistin aus Bombay. Die dunkelhäutige Georgina, gerade mal ein Meter fünfzig groß. Nach dem offiziellen Programm besuchten wir gern monosexuelle Bars. Am Tisch trank ich Cocktails und sie machte die Frauen an. Wenn sie nach mehreren Stunden die Nase voll hatte, „weil die deutschen Mädchen sehr groß sind und gar nicht sehen, wie ich schön mich räkele“, taumelten wir nach Hause.

All die Museen der Gegenwartskunst, Messen und Galerien zu besuchen, war eine echte Rennerei. Und Fliegerei. Entfernungen von ein paar Hundert Kilometern legten wir ja mit dem Flugzeug zurück. Geschafft haben wir also alles. Wären wir zu Hause in Tschechien geblieben, hätten wir uns nur den Hintern wund gesessen und rein gar nichts zu sehen gekriegt. Hotels, jede Menge Essen – und sogar Champagner habe ich eines Morgens auf dem Büffet entdeckt. Der diente nur der Dekoration, die niemand anrührte. Ich rührte sie trotzdem an und so kam es, dass sich an diesem Morgen alle „Klassenfahrt“-Teilnehmer betranken. Später stellte ich sogar fest, dass einige meiner Mitreisenden nicht abgeneigt gewesen wären, sich morgens einen Schnaps hinter die Binde zu kippen. Allein, ihnen fehlte der Mut.

Überraschenderweise habe ich nach alldem meine Flugangst trotzdem nicht bewältigt. Ich verstehe einfach nicht, wie Menschen in Tausenden von Metern über der Erde so zufrieden aussehen können.

In Frankfurt gelang es mir, mich mit Hilfe eines Stadtplans von München zu orientieren. Das wäre mir nicht einmal aufgefallen, wenn mich Steffi nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Den letzten Abend fuhren wir mit dem Auto und ich habe als Beifahrer gesagt, wie sie fahren soll. Wir haben alles gefunden. Erst am nächsten Tag im Café hat sie es bemerkt.

Ich fand, dass das Museum der Modernen Kunst in Frankfurt das Beste von allen ist – und ich habe einige gesehen. Ich ließ mich aber auch von der Illusion hinreißen, dass auf der Welt alles in Ordnung ist, nur weil für mich gesorgt ist. Die einzige Lösung für all die Probleme der Welt liegt darin, sich um alle gut zu kümmern.

In den Ruinen der Zukunft
Meine Freundin hatte versprochen, mir Deutschland zu zeigen. Nach der Zwangsemigration ihrer Eltern lebte sie lange Zeit in Frankfurt. Dann lief sie von zu Hause weg und schloss sich in Hamburg einer Punk-Kommune an. Ihre Geschichten hatten für jemanden, der von daheim höchstens bis zur nächsten Dorfpfarrei weggelaufen war, den Ruch eines geradezu filmreifen Heranwachsens. Jetzt waren wir beide über dreißig Jahre alt, aber trotzdem war keiner von uns wirklich erwachsen. So konnte ich in Deutschland nachforschen, wie ihre wilde Jugend inmitten krasser Avantgarde verlaufen war und wie sie gleichzeitig die Macher der zeitgenössischen deutschen Kunst infiltrierte, und selber dabei so tun, als wäre ich erwachsen.

Für diese Reise haben wir uns bei Divus DJane BLN´s sehr alten Volvo geliehen. Ich hatte ihr versprochen, dass ich den Wagen gut behandeln würde. Sie brachte ein zweites Kind zur Welt und das Auto hatte keinen Platz mehr in ihrem Budget. Einziger Nachteil des Volvos war sein hoher Benzinverbrauch. Immerhin war er jedoch so groß, dass man darin übernachten konnte und so haben wir uns die Miete gespart. Geheizt haben wir mit Kerzen.

In Hannover habe ich die Überreste der Expo 2000 gesehen. Ich rechnete nicht damit, dass ich ein Nachkriegs-Sarajevo entdecke – in unmittelbarer Entfernung einer der wahrscheinlich ordentlichsten deutschen Stadt. Nach zehn Uhr abends schlafen schon alle in Hannover. Nur die Hauptverkehrsadern sind beleuchtet, in den Seitenstraßen ist es dunkel. Die Polizei wurde dort wegen der Gemächlichkeit und Passivität aller Einwohner abgeschafft.

Ich spazierte also durch halb zerstörte Skelette der ehemaligen EXPO-Design-Wunderwerke, schaute in Pavillons, die jetzt von illegalen Gastarbeitern bewohnt oder von Scheinfirmen besetzt waren. Im tschechischen Pavillon gibt es eine Firma, die sich mit dem Färben von Haarmustern beschäftigt, im polnischen Pavillon ist mit einem Kugelschreiber „Vietnamesischer Pavillon“ zu lesen. Dort befindet sich das obskurste vietnamesische Restaurant der Welt. Im ungarischen Pavillon ist eine Gruppe von Managern eingesperrt, ganz verzweifelt, weil sie vergebens versuchen, den Pavillon zu verkaufen. Im Pavillon von Jemen verbirgt sich die europäische Al Kaida-Zweigstelle und den chinesischen Pavillon bewohnen heimlich Hunderte von Chinesen.

Durch diese Metapher für zivilisierte Sinnlosigkeit führte uns Christian Riebe, Künstler, Dozent für Malerei in der nahe gelegenen Universität, die ebenfalls langsam aber sicher untergeht. Die Schule befindet sich im ehemaligen gemeinsamen Pavillon auf der Expo und nun weicht sie Schritt für Schritt einer florierenden Firma, die sich mit schnellem Bauen und schnellem Abreißen befasst. Christian nutzt die Ruinen der Zukunft auf künstlerische Art und Weise. Wir haben uns auf der Expo zweimal getroffen, mit einem Jahr Abstand. Das zweite Mal machten wir uns Sorgen um ihn. Er widersetzte sich der Realität oder behauptete, dass sich einige Massenszenen, die sich auf der Expo ereignen, nur für uns inszeniert seien. Mir kommt es auch so vor, aber öffentlich sollte ich darüber nicht reden. Uns gelang es, ein langes Interview mit einer vietnamesischen Eigentümerin des polnischen Pavillons zu bekommen. Sie erklärte uns, dass dies nur ein Teil ihres multikulturellen Projekts sei. Ein weiteres sei die Errichtung eines deutschen Dorfes in Vietnam. Sie zeigte uns sehr detaillierte Pläne.
Der riesige polnische Pavillon bestand aus Trümmern anderer asiatischer Pavillons. Es handelte sich um eine asiatische Filmkulisse, die in der Bahnhofshalle errichtet wurde. Ich erinnerte mich an ehemalige luxuriöse Straßen einiger Pariser Viertel, die allmählich von arabischen Bazars und von der Küche der Dritten Welt verschlungen wurden. Mit großen Augen stand ich damals vor einem Designerladen, der in ein chinesisches Restaurant umgekrempelt wurde. Auf den Innenseiten der Schaufenster lief Wasser herunter, das von riesigen dampfenden Kochtöpfen stammte. Auf dem Putz stand der Name eines vergessenen Designers Anfang der Neunziger Jahre. Dort, wo sich die Damen vor ein paar Jahren Accessoires für ein paar Tausend Franken kauften, futtert nun ein Haufen Zuwanderer gekochten Reis mit Glutamat-Sauce. Es war an der Zeit. Es steht ihnen besser als den aufgedonnerten Weißen.
Neben dem vietnamesischen Panoptikum hat im Stadtzentrum lediglich ein jüdisches Restaurant geöffnet. Der Eigentümer ist ein Jude, den dort nach der Expo israelische Repräsentanten vergessen hatten. Jeden Fremden betrachtet er als Juden und als potenzielle Kontrolle seiner Küche. Ich wurde als polnischer Juden identifiziert. Ich bin ein unvollkommener Rotschopf.





Horror in Hamburg
Hamburg sei für junge Menschen die schönste und freieste Stadt in Deutschland. Meine Freundin sagte mir das und so fuhren wir hin. Dem war auch so. Sogar eine der schönsten Ausstellungen habe ich dort gesehen. Das lag am ungezwungen Kosmopolitischen. Ungezwungenheit ist ein wichtiges Wort. Woanders denken die Menschen, dass Kosmopolitismus ein Muss ist. In Hamburg hat das Meer seit eh und je großen Einfluss auf die Psyche der Einwohner. Völker, die in Tälern leben, weit ab vom Meer, leiden an Pessimismus und unzureichendem Sinn für das Unendliche. Da heutzutage die Völker nicht mehr wie Nomaden umherziehen, gleicht das Bleiben im Landesinneren ethnischem Selbstmord. Es herrscht immer noch Unklarheit darüber, warum sich manche Völker in Gebieten niederließen wie zum Beispiel im tschechischen Talbecken, in den slowakischen Feldern, in der ungarischen Puszta oder in der Moorlandschaft Weißrusslands. Sicher ist jedoch, dass die dort lebende Bevölkerung lebensmüde ist und keine Kinder auf die Welt bringen will.

Am Abend zeigte mir meine Freundin das Viertel, wo sie vor fünfzehn Jahren gewohnt hatte. Danach setzten wir uns in eine dunkle Spelunke mit stark beschmierten Wänden. Die etwas gruselige Umgebung gefiel mir, also schenkte ich der Frau, die sich uns aus einer Ecke des Raumes näherte, keine Aufmerksamkeit. Sie hatte sichtlich unangenehme Entzugserscheinungen, aber an solchen Orten ist das nichts Ungewöhnliches. Sie schwatzte meiner Freundin etwas ins Ohr. Erst etwas später merkte ich, wie blass meine Freundin wurde. Ich hielt dies jedoch bloß für eine unangenehme Angelegenheit, die häufig in Bars vorkommt, also versuchte ich, die Situation mit einer witzigen Bemerkung zu entschärfen. Die magere Frau ging dann zurück in die Ecke, meine Freundin blieb blass und erstarrt und gab keinen Mucks von sich. Plötzlich sagte sie, dass wir sofort gehen müssten. Ich hatte mein Bier noch nicht ausgetrunken, also hatte ich keine Lust. Sie schnappte sich jedoch meine Hand und zerrte mich aus der Bar. Ich lief ihr zwischen all den parkenden Autos verwirrt hinterher. Es dämmerte und plötzlich war es stockdunkel. Wir gelangten zum Rotlichtviertel. Überall Neonlichter von Bordells, Spielsalons und anderen Vergnügungsstätten. Ich habe nichts begriffen. Sie war völlig fertig.

Ich fragte sie, was los ist, aber sie sprach immer noch nicht. Sie war blass und sie schaute um sich herum. Dann verriet sie mir, dass sie, als sie die Stadt verließ, den Heroinvorrat aller Hausbesetzer mitgenommen hatte. Die Frau hat sie nach fünfzehn Jahren wieder erkannt und sagte ihr, dass sie sie jetzt endlich ans Messer liefern wollte. Schnell war meine Abenteuerlaune dahin. Alles war plötzlich so unbedeutend und dumm.

In dieser Nacht schlief ich mit einer Pistole in den Händen. Wir parkten an einem halb zerstörten Hafen auf dem wohl hässlichsten Platz der Stadt. Aber nichts passierte. In der Früh wuschen wir uns auf der Toilette eines Kunstvereins und den ganzen Tag spielte ich den Herausgeber einer Zeitschrift. Es reichte, um nur ein Stockwerk höher zu steigen und sich mit dem Direktor Yilmaz Dziewior zu treffen. Er zeigte mir eine ausgezeichnete Ausstellung des deutsch-türkischen Malers Lukas Duwenhögger.

Am zweiten Abend in Hamburg suchten wir den Direktor des berühmtesten, örtlichen alternativen Theaters so lange, bis wir ihn fast verpasst hätten. Es regnete die ganze Zeit. Wenn es regnet, ist alles viel schlimmer. In Deutschland regnet es oft.

Das Bündnis im Osten
In den westlichen Ländern entsteht nach einer gewissen Zeit eine Vorliebe für eine bestimmte Region und ihre Kultur. Man sagt dann, dass etwas ein „hype“ ist. Ein Hype kann natürlich oder künstlich entstehen. Zum Beispiel durch irgendeinen dotierten internationalen Austausch. Hype hat für Einzelne oder Gruppen die gleiche Wirkung wie der Held des Romans „Naruby“ von Joris Karl Huysmans auf seinen armen Mündling. Ein Reicher kümmert sich eine Zeitlang um einen liebenswürdigen Armen, führt ihn in die Welt der High Society ein und überschüttet ihn für eine kurze Zeit mit Reichtum. Dann sucht er sich aber einen anderen Zeitvertreib. Der Arme verfällt der Illusion, dass er es allein genau so weit bringen kann, versteht aber nicht, dass der Hype schon vorbei ist. Meistens endet so etwas in Selbstmord oder in einer tiefen Desillusion.

Bei uns im Osten ist so ein Hype viel stabiler und von der Region unabhängig. Die Slawen haben ihre Nachbarn nämlich nicht besonders gern. Wir begegnen jedem mit Misstrauen und zeigen das auch noch gern. Wenigstens fällt niemand auf uns herein.

Die Slawen glauben nicht an ihre eigene Geschichte oder an den fiktiven gemeinsamen Ursprung. Ihre Geschichte ist voll von verlorenen Kriegen, Untertänigkeit und anderen schlechten Dingen. Zum Helden passen meistens unzuverlässige Rebellen und brutale Wegelagerer. Die Slawen glauben, dass die Ungarn mit einem Meteoriten auf Europa gefallen sind. Wenn sie Ausländer nicht verstehen, begründen sie es damit, dass sie die Sprache nicht beherrschen. So entstand das Wort „nemec“ (Deutscher) . Mit Slawen kann man schnell Freundschaften schließen, aber genauso schnell in eine Rauferei geraten. Deshalb die vielen kriegerischen Konflikte.

Die Slawen sind bei den Deutschen unbeliebt, weil sie immer zu spät kommen und unfähig sind, sich klar und deutlich auszudrücken. Das gilt auch in der Kunst. Mittel- und Osteuropa ist voll von konzeptioneller Kunst. Den Deutschen können jedoch weder abgebrochene Stängel und Sandhaufen, noch Kunstwerke aus Müll beeindrucken. Sie mögen Amerika und Russland viel lieber.

Großes Deutschland
Über die deutsche Kunst zu schreiben ist so ähnlich, wie über die europäische Kunst zu schreiben. Für diesen Gedanken entschuldigen wir uns. Selbst den deutschen Medien gelingt diese Aufgabe nur mit Mühe, also warum sollte das gerade uns gelingen? Deutschland ist sehr groß und manche Leute in München denken, dass sich Dresden in Polen befindet. Wir empfehlen, Deutschland nach seinen schlimmsten Vorurteilen zu teilen. Dann wäre die Kultur des Landes irgendwie greifbar.

Das Problem mit guten Ideen
Anfang 2004 war ich mit der Beschreibung von Projekten schon sehr erfahren. Es lief so gut, dass ich die Autozensur abgeschafft habe. Ich schrieb alles, was mir in den Sinn kam nieder. Zum Beispiel auch Dinge, die an Kriminalität grenzten. Zu meiner Überraschung ging auch das durch. Im erfolgreichen Antrag auf eine Finanzspritze tauchte etwa die Beschreibung der geplanten Aktion „Serbische Pässe“ auf:

Allen Künstlern und Abenteurern, die auf den Seiten von „Eastern Artist“ oder in der Sendung „Ost Allianz TV und Rundfunk“ auf den Aufruf zur Teilnahme beim „East Artist Adventure Team “ reagieren, werden sämtliche Dokumente sowie Handys und andere signifikanten Dinge der westlichen EU abgenommen. Sie erhalten stattdessen serbische Ausweise. Es ist möglich, dass diese Vorkehrungen heimlich getroffen werden, sich des Risikos bewusst, welches die Teilnahme an solch einem „abenteuerlichen Spiel“ mit sich bringen kann. Danach werden sie über die tschechische Grenze gebracht und an einem unbekannten Ort ausgesetzt. Die Organisatoren werden die Grenzpolizei auf verdächtige Personen aufmerksam machen. Die ganze Aktion wird der Sender „Ost Allianz TV und Rundfunk“ verfolgen und die Sendung den Zuschauern kommentiert übertragen. Die Spielteilnehmer erwartet eine mehrtägige Haft und die anschließende Ausweisung nach Serbien. Bei der Rückkehr nach Deutschland – also in die EU – erhalten sie wieder ihre Bürgerrechte. Das wird sicherlich eine interessante Geschichte.“

Gleich nach dem „Erfolg“ der EU-Osterweiterung stellten wir mit verschiedenen befreundeten Organisationen einen Antrag auf finanzielle Unterstützung zwei weiterer Projekte. Dreißig Prozent solcher Anträge in der Gegenwartskunst enden erfolgreich. Es gab Zeiten, in denen die Erfolgsquote sogar bei fünfzig Prozent lag. Doch das gehört der Vergangenheit an. Um ein Projekt auf die Beine zu stellen, benötigt man im Grunde das Dreifache, um zumindest die Minimalkosten zu decken. Gelingt es einem, mehr Geld zu ergattern, geht es um Erfolg. Dann ist es möglich, den Künstlern tatsächlich das zu bezahlen, was sie verdienen. Falls nicht, gelingt die Aktion zwar, doch alle Teilnehmer sind zerknirscht.

So in etwa läuft es in den meisten europäischen Ländern ab. Ausnahmen sind wirklich Ausnahmen. Aus diesem Grund bereiten ähnliche Aktionen keine Freude – weder den Organisatoren, noch den Teilnehmern. Die meisten europäischen Kuratoren, die ich auf meinen Reisen kennen lernte, sind ausgelaugte und ernste Menschen. Künstler vertragen so etwas besser. Sie leiden mit Humor. Ich lache auch, aber irgendwie seltsam. Dennoch zwingt uns eine unbekannte Kraft, immer wieder neue Projekte zu stemmen, die am Rande des Machbaren sind und für die sich die Öffentlichkeit immer weniger interessiert. Die Realisation der Projekte saugt uns körperlich und seelisch auf. Diese unbekannte Kraft ist aber sicherlich nicht die Liebe zur Kunst. Es handelt sich vielmehr um eine Sehnsucht, die aus der Technik und der Wissenschaft herrührt. Wir erforschen, was die Kunst überhaupt noch ertragen kann. Oft hatten wir schon das Gefühl, dass diese Grenze längst überschritten wurde. Wir formen die Kunst, wir arbeiten nicht mit dem Möglichen, sondern mit dem Unmöglichen. Wir zerstören oder übertreiben maßlos usw. usw. Wir sind Kunst-Technologen.

Psycho in Dresden
Diesen Titel lieh ich mir von einem beliebten Videofilm des deutschen Künstlers
Maix Maier. Der vollständige Titel heißt „Transarchitektur oder Psycho in Dresden“. Es ist einer der besten künstlerischen Videofilme, der die dunkle Seele dieser sächsischen Metropole beleuchtet.

Dresden wurde für mich ein Ort der größten Tragödien. In Dresden platzten mir nacheinander beide Autoreifen. Den Wagen lieh uns diesmal meine Mutter. Einige Jugendliche, die vom Klub nach Hause gingen, beobachteten uns, wie wir versuchten, Schaum in die Reifen zu pumpen. Diesen Nepp kauften wir gleich zweimal. Mit der zweiten Portion Reifenschaum bespritzten sich dann einige Japaner, die das Ganze für Straßentheater hielten. Die anderen fuhren dann mit dem Zug nach Berlin vor und ich wartete, bis die erste Werkstatt öffnete. Nach der Reparatur explodierte mir im Kofferraum der Reservereifen.

Wir sollten in Dresden die zweite Eastern Alliance veranstalten. Es entstand ein Projekt aus einem dreißigtägigen Kabarett, bei dem zig Schauspieler und Künstler auftraten. Alle waren vom Programm begeistert, auch wenn es auf politischer Provokation und Belästigung der Einwohner basierte.

Einige Monate später kam ich über einen Hostel-Service in einer Herberge unter. Mir wurde ein Bett in einem Zehn-Personen-Raum zugewiesen. Es war Sommer und die Stadt war voller junger Leute aus der ganzen Welt, die sich amüsieren wollten. Sie fanden heraus, dass sie nicht nur an der Rezeption vorbei ins Hostel gelangen konnten. Erfinderische Gäste bezahlten zwar die Übernachtungskosten, schleusten dann aber durch den Hintereingang weitere Personen aufs Zimmer. In meinem Zimmer waren wir dann zu sechzehnt.

Der 13-jährige Sohn meiner Freundin war auch dabei. Er fürchtete sich dermaßen vor all den Schnarchenden und Betrunkenen, dass er es bis zum Morgengrauen nicht wagte, vom Stockbett herunter zu klettern, um seine heruntergefallene Decke zu holen. Am nächsten Tag fragte ich die Rezeption nach einer anderen Herberge. Aber sie boten mir gleich ein Zimmer für zwei Personen an. In dieser Nacht schliefen wir dort zu viert. Ich brachte im Zimmer noch meine Freundin und ihren Bruder unter. Ich lernte schnell.

Als ich am Ufer die Performance-Möglichkeiten unter den Dresdner Brücken erforschte, rief mich Mariana vom Divus-Verlag an. Sie hatte gerade eben einen Unfall mit dem Auto von DJane BLN gebaut, als sie mit einem Künstler unterwegs war. Der andere Wagen hatte einen Totalschaden. Das war sehr bedauerlich. Schließlich haben wir seitdem bei Divus kein Auto mehr – und wir wollen auch keins. Das Hotel neben der Redaktion nahm uns eh alle Parkplätze aus der näheren Umgebung weg, wozu also. Wir kauften uns große Einkaufstaschen auf Rollen.

Nachdem wir die Dresdner Aktion bis ins Detail geplant hatten, begann die Finanzierung zu bröckeln. Vor allem machten die deutschen Fonds, die uns ursprünglich eine Unterstützung zugesagt hatten, nach und nach Rückzieher. Zwei Monate vor dem Start blieb uns nur ein Drittel des Geldes übrig, einen Monat später schrumpfte es auf ein Viertel. Die unglücklichen Gastgeber machten Andeutungen, dass sie erwogen, die Aktion zu stoppen. Ich versuchte dennoch mein Bestes und werde das wohl bis in alle Ewigkeit bereuen. Die Aktion hatte gerade erst begonnen, und stand allen der Schaum vorm Mund. Nietzsche würde über mich sagen: „Alles, was einen nicht umbringt, macht einen stärker.“

Wind in der Hosentasche
Mein Vater hat immer, wenn er Gelegenheit dazu hatte – trotz ständig wechselnder politischer Systeme – ein Zitat wiederholt: „Es war ein kleines Dorf. Seine Einwohner lebten davon, sich gegenseitig zu beklauen.“ Ich stellte fest, dass dies im Grunde die Vision der Europäischen Union ist.

Die Schweizer sind darauf stolz, dass bei ihnen alles teuer ist. Sie beobachten gern Ausländer, wie sie sich finanziell zurückhalten müssen. Das Essen in einer Züricher Kneipe kostet mehr als ein 14gängiges Abendessen in einem Luxus-Restaurant in anderen europäischen Staaten. Daheim beschweren sie sich jedoch, dass sie zum Essen gar nicht mehr ausgehen, sie zahlen ihre Hypotheken mühevoll ab und ihr persönlicher Bankberater ruft sie immer öfter an, weil sich ihr Kredit schmälert. Die weiße Rasse stirbt aus, weil sich die Mitglieder der Gemeinschaft gegenseitig beklauen. Die Preisgestaltung ist eine merkwürdige Wissenschaft. Sie beschäftigt sich nicht mit dem realen Preis einer Sache, sondern damit, wie viel ein Mensch dafür gerade noch bezahlen kann.

Versuchen Sie einmal genau dasselbe in Berlin oder Kiew zu kaufen. Dieselben Produkte, dieselben Marken. Der Versuch klingt kindisch. Jeder Ökonom findet eine Reihe von logischen Gründen, warum bei den Preisen ein riesiger Unterschied herrschen muss. Dass Sie aber „Umelec“ lesen, ist nur deshalb möglich, weil das Magazin in Tschechien erscheint, wo die Kosten für die Herstellung und das Know-how um die Hälfte niedriger sind als in Westeuropa. Wenn wir in Tschechien das ökonomische Niveau von Deutschland erreicht haben, das für uns ein Vorbild ist, wird es „Umelec“ nicht mehr geben oder der Verlag zieht nach Albanien um. Die Situation wird dann dort nicht viel schlimmer sein als im Tschechien der 90er-Jahre. Es wird aber immer noch besser sein, als dass wir den großen Supermärkten zuliebe unsere kleinen Läden schlössen.

Die Bereitschaft, sich dem Preisdiktat anzupassen, trifft in Westeuropa vor allen Dingen die Mittelschicht. Sie halten viel von den Begriffen „Qualitätsware“ und „professioneller Dienstleistung“. Eine große Lehre für mich war die Organisation von Ausstellungen für eine Institution oder ein Unternehmen. Brauchen Sie eine Leiter, bekommen Sie eine Hebebühne für 600 Euro. Brauchen Sie einen Besen und einen Eimer, schicken sie gleich einen Putztrupp vorbei, der weitere 500 Euro verlangt. Und dabei stellt sich heraus, dass sich der deutsche Kollege, der diese teuren Ratschläge gibt, nicht einmal einen Kaffee leisten kann.

Viele interessante Projekte für Institutionen und Unternehmen werden nur deshalb nicht realisiert, weil es beide gewohnt sind, extrem überteuerte Dienstleistungen zu nutzen, die eigentlich unbezahlbar sind. Dem öffentlichen Leben in Deutschland ist es in den letzten Jahren gelungen, ein unglaubliches Paket an Gesetzen, Verordnungen, Einschränkungen und verwirrenden Eigentums- und Rechtsverhältnissen zu schnüren. Als Bürger eines Staates, der in die Europäische Union eingetreten ist und in dem ähnliche Regelungen getroffen werden, muss ich gestehen, dass viele dieser Vorkehrungen von jemandem stammen müssen, der die Menschen und ihre kulturelle Entwicklung nicht leiden kann. Wir befolgen allmählich all die Neuerungen und finden uns damit ab, dass wir immer weniger tun können oder dürfen.


Eingestandene Straftaten und Fehler
Was uns gelungen ist und womit wir Glück hatten, ist weniger unterhaltsam und deshalb erzählen wir es hier nicht. Im Gegenteil: Es ist wahr, dass unsere Bemühungen das Leben vieler anderer Menschen eher kompliziert machten. Aber Kultur war stets dazu da, die Menschheit auf den Irrweg und in die Illusion zu leiten. Die Welt wird von Kriegen rationalisiert und wir sind schlechte Krieger.

Einige interessante Beiträge in dieser Ausgabe finden sie nicht, obwohl wir sie geplant hatten. Zum Beispiel ein Interview mit einem Taxifahrer über die Kultur und die Berliner Gesellschaft von heute. Wir konnten es nicht realisieren, da er versuchte, mit unserer Redakteurin in einen weit abgelegenen Ort zu fahren, um Sex von ihr zu verlangen.

Manche Artikel konnten wir wiederum nicht herausnehmen. Dies hat viele Gründe, aber wer etwas mit Kultur zu tun hat, weiß, wovon ich spreche. Einige unserer enthusiastischen Themen befanden wir schließlich als dumm und andere wiederum als nicht realisierbar. Die Ideen schlummern aber in uns weiter. Sicherlich werden Sie sie eines Tages lesen können.

Ich gestehe, dass ich keinen Führerschein besitze. Stattdessen benutzte ich immer das Schild der Deutschen Botschaft, wo ungefähr geschrieben steht: „Unterstützen Sie den Inhaber dieses Ausweises.“ Ehrlich gesagt will ich nicht Auto fahren, sondern lieber Zug fahren oder fliegen. Wir mussten jedoch sparen. Manchmal fuhren wir mit einem Kennzeichen aus Papier.

Der deutschen Polizei schulde ich 80 Euro wegen zu schnellen Fahrens, doch schließlich wollte ich die Ausstellung auf keinen Fall verpassen. 80 Euro sind wahnsinnig viel Geld und ich konnte hierfür von meinem Gehalt noch nichts auf die Seite legen, weil wir davon mit viel Mühe unser Berliner Büro bezahlen.

Und das ist bei weitem nicht alles. Doch plötzlich hörte ich damit auf, alles auszurechnen. Ich habe das Gefühl, dass mir jemand die Einreise nach Deutschland für mindestens fünf Jahre verbieten sollte. Ein Geständnis lindert angeblich die Strafe.






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